Wohnbau Lemgo eG blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück

v.l.-Thorsten-Kleinebekel-Wolfgang-Stückemann-Bernd-Dabrock

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Lemgo. Die Wohnungswirtschaft in Deutschland befindet sich in einem stabilen Umfeld. Die Nachfrage nach Wohnungen ist lebhaft und die Finanzierungsbedingungen für Neubau und Modernisierung aus Investorensicht günstig. Allerdings sind die Baukosten in den letzten Jahren erheblich gestiegen.

Innerhalb dieser Rahmenbedingungen konnte die Genossenschaft den Jahresüberschuss auf € 2.278.535,59 steigern. Auch auf die Eigenkapitalquote wirkt sich der Jahreserfolgt positiv aus, diese liegt inzwischen bei 44,31 % des Gesamtkapitals. Gleichzeitig hat die Genossenschaft die Investitionen in den eigenen Wohnungsbestand von € 12,65/m² in 2014 auf € 15,50/m² in 2015 gesteigert. Die Wohnbau Lemgo eG ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 sehr zufrieden und blickt optimistisch in die Zukunft.

Der Wohnungsmarkt in Lippe ist insgesamt recht ausgewogen. Allerdings entwickeln sich Angebot und Nachfrage nach Wohnungen auf einzelnen Teilmärkten sehr unterschiedlich. Generell lässt sich feststellen, dass die Wohnungsnachfrage in Lemgo und den westlippischen Gemeinden und Kommunen sehr gut ist. Dagegen leiden die Wohnungsteilmärkte im Bereich Barntrup und Extertal schon heute deutlich unter dem Bevölkerungsrückgang.

Die Nachfrage in Lemgo und Bad Salzuflen wird seit Jahren getragen durch die wachsende Anzahl von Haushalten. Insbesondere Starterhaushalte drängen auf den Wohnungsmarkt und auch die anhaltende Singularisierung trägt zu einer starken Nachfrage nach kleinen Wohnungen bei. Trotzdem sind ein gravierender Wohnungsmangel und Mietpreisexplosionen in Lippe ausgeblieben.

Auch die Zuwanderung aus Kriegsgebieten hat keineswegs zu Wohnungsengpässen geführt. Die Genossenschaft hat zahlreiche Familien u.a. in Lemgo aufnehmen können. Seitdem finden im Quartiersbüro im Musikerviertel ein regelmäßiger Sprachtreff und nachbarschaftliche Aktivitäten statt. Insbesondere die Sprachkurse sollen die Integration in die Hausgemeinschaften fördern. Menschen aus dem Irak, Iran, Syrien und Afghanistan nehmen regelmäßig an den Sprachkursen teil.

Während zahlreiche Großstädte in Deutschland rasant wachsen, verlieren ländliche Regionen an Bevölkerung. Aufgrund der moderaten Bevölkerungsentwicklung im Kreis Lippe wird die Wohnbau den eingeschlagenen Kurs der letzten Jahre nicht verlassen. Der Schwerpunkte der Neubau- und Modernisierungstätigkeit wird der generationengerechte Umbau der Quartiere bleiben. Insbesondere gilt es preiswerten Wohnraum zu erhalten, was angesichts der steigenden Baukosten keine leichte Aufgabe ist. Gerade ordnungspolitische Entscheidungen wie die stetige Verschärfung der Energieeinsparverordnung (EnEV) tragen durch extrem hohe Baustandards zu steigenden Baukosten bei.

Bauen wird immer teurer und komplizierter. Neubau findet daher weitestgehend im oberen Preissegment statt. Kostentreiber im Wohnungsbau sind überwiegend staatlich gemacht. Bund, Länder und Kommunen haben den Wohnungsbau in den letzten Jahren durch Gesetze, Verordnungen, Auflagen, Steuern und Materialanforderungen enorm verteuert.

Trotzdem kann man in Lippe noch gut und preiswert wohnen und leben. Die Durchschnittsmiete der Genossenschaft beträgt € 4,75/m²/mtl.. Auch die Durchschnittsmiete in Lemgo beträgt laut Mietspiegel 03/2015 nur € 4,94/m²-Wohnfläche.

Im Musikerviertel in Lemgo setzt die Genossenschaft den Quartiersumbau fort. Nach Fertigstellung von 30 Wohnungen in der Haydnstraße im Frühjahr 2015 werden weitere 18 Genossenschaftswohnungen zum 1.Oktober 2016 bezugsfertig. Hieran schließt sich der Abbruch von 2 Mehrfamilienhäusern an, bevor im Frühjahr 2017 der Bau von weiteren 18 Wohnungen beginnt.

Auch wenn es sich bei den Neubauten um Wohnungen mit einem Mietzins von € 7,50/m² handelt, werden durch sogenannte Sickereffekte Wohnungen mit günstigerem Mietzins frei, da Genossenschaftsmitglieder gern nach Bedarf innerhalb der Genossenschaft wechseln. So werden durchaus auch größere Wohnungen frei, da sich die Haushaltsgröße altersbedingt verringert hat.