Lippe/Detmold. Vor einigen Monaten stellte sich Sechstklässler Moritz Nohren vom Leopoldinum die Frage, wie man Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer dazu motivieren kann, sich mehr für den Klimaschutz zu engagieren, insbesondere für den Schulweg öfter das Fahrrad zu nutzen. Die Lehrerinnen Alexandra Wiemann und Marie-Noelle Eickhoff haben das Anliegen aufgegriffen und mit dem Kreis, der Kreispolizeibehörde und der Stadt Detmold Partner für die Umsetzung gefunden. Das Projekt „Fahrradfreundliche Schule“ war geboren. Für den Einsatz hat die Schule nun ein Zertifikat vom KlimaPakt des Kreises verliehen bekommen. „Das Leopoldinum ist Modellschule und Vorreiter im Kreis hinsichtlich des Radverkehrs. Der Anstoß eines Schülers hat ein Projekt zum Rollen gebracht, von dem auch andere Schulen profitieren können und sollten. Die Effekte sind vielfältig: Umweltschutz, selbstständigere Schüler und ein Bewusstsein für mehr Sicherheit im Radverkehr“, erklärt Dennis Hetmann vom KlimaPakt.
Im Zuge des Neigungskurses „Klimaschutz“ entwickelten die Schüler des Leopoldinums unter anderem einen Radschulwegplaner. Er listet die sichersten Radrouten zur Schule und in die Detmolder Ortsteile auf. Außerdem hebt er Gefahrenstellen hervor und gibt Tipps, um sicher an diesen vorbeizukommen. Zur Erstellung des Planes wurden die einzelnen Routen zusammen mit Verkehrssicherheitsberaterin Tanja Menze von der Kreispolizeibehörde abgefahren und von den Schülern bewertet. „Dass die Schüler so engagiert bei der Sache sind, wirkt sich auch auf den Lerneffekt aus. Gleichzeitig war es für die Polizei wichtig zu sehen, wo die Schüler Gefahrstellen sehen“, betont Menze.
Für mehr Aufmerksamkeit in und außerhalb der Schule gibt es sogar ein eigenes Logo. Schülerin Lilli Martha Trier designte ein grünes Fahrrad mit Leo-Löwen als Rädern. Das Logo wurde auch auf Sattelüberzüge gedruckt, die die Mediawerkstatt Lemgo für die Schüler gesponsert hat. „Unsere Schülerinnen und Schüler haben auch neben der Schule proaktiv an dem Projekt gearbeitet. Die Kreativität und das Engagement zeigen einmal mehr, dass auch Jugendliche gesellschaftliche Themen mitgestalten wollen und eigene großartige Ideen haben, die wir fördern müssen“, so Schulleiterin Dr. Alexandra Nolte.
Kriterien für das Zertifikat
Der Kreis Lippe hat für das Projekt eigens einen Kriterienkatalog entwickelt, mit dessen Hilfe auch andere Schulen fahrradfreundlicher werden sollen. Er beinhaltet Vorgaben, die für die Zertifizierung der Schulen obligatorisch sind – ein Radschulwegplan und ein Beschluss der Schulkonferenz – sowie allgemeine Kriterien. Je nachdem wie gut die Schulen diese erfüllen, erhalten sie Punkte. Für die Auszeichnung sind mindestens 20 nötig, maximal können die Schulen 32 Punkte erreichen. Der KlimaPakt vergibt beispielsweise Punkte für Abstellmöglichkeiten, Kurse oder AGs, die sich mit dem Radverkehr beschäftigen, oder für interne Informationsveranstaltungen und Aktionen für Schüler und Eltern. Das abschließende Zertifikat wird in drei Stufen verliehen: Gold, Silber und Bronze.
Interessierte Schulen oder Eltern können sich beim KlimaPakt unter klimapaktlippe@kreis-lippe.de melden.
Bild- und Textquelle: Kreis Lippe