Ruhe für die Natur
Leopoldshöhe. Fledermäuse und Spechte aber auch Wasservögel fühlen sich rund um den Heipker See in Leopoldshöhe wohl. Damit die Artenvielfalt auch in Zukunft sichergestellt ist, lehnt der Kreis Lippe Eingriffe in diesem Naturschutzgebiet ab. „Mit unserer Strategie „Lippes Lebendige Vielfalt“ hat sich der Kreis eindeutig für mehr Natur- und Artenschutz positioniert. Natürlich ist das Gebiet landschaftlich sehr reizvoll. Jegliche Einschnitte, selbst durch einen gelenkten Besucherverkehr, würden sich jedoch auf die Tier- und Pflanzenwelt negativ auswirken und dem Zweck eines Naturschutzgebietes entgegenlaufen“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann.
Mitte Oktober wurde die Untere Naturschutzbehörde darauf aufmerksam, dass in dem Gebiet mehrere illegale Wanderwege entstanden sind. Grundsätzlich sind gekennzeichnete Wege in Naturschutzgebieten nicht verboten. Am Heipker See handelt es sich jedoch um ein ruhiggestelltes Areal, in dem Fußgänger oder Radfahrer die Natur stören würden. Die Wege hat der Kreis mit Stämmen und Baumkronen versperrt. Anstrengungen eines Anwohners einen Erlebnispfad einzurichten, sind somit ebenfalls aus naturschutzrechtlicher Sicht nicht umsetzbar.
Das Naturschutzgebiet Heipker See befindet sich seit 1988 im Eigentum des Kreises, damit die Untere Naturschutzbehörde vor Ort Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchführen kann. Im Gebiet findet sich eine ehemalige Sandabgrabung und ein naturnaher Waldbereich. Das Biotop ist sehr komplex und beinhaltet Stillgewässer, Nass- und Feuchtbrachen, Feuchtwiesen, Auewaldreste sowie naturnahe Waldbestände mit Alt- und Totholz und eine vielfältig ausgebildete Uferlinie an der ehemaligen wasserführenden Sandabgrabung. Es dient als Brut- und Überwinterungsquartier für Wasservögel und liefert gute Nahrungsräume für Spechte und Fledermäuse.
Textquelle: Kreis Lippe