Lügde. „Ich mache die Löcher glatt, damit die Insekten sich nicht ihre Flügel kaputt machen“, erklärt Benjamin (9), während er fleißig mit dem Schmirgelpapier das Holz bearbeitet. Benjamin und die anderen Kinder der Offenen Ganztagsschule der Johanniter an der St. Marien-Grundschule haben Insektenhotels gebaut und somit nicht nur etwas Gutes für die Umwelt getan, sondern dabei auch jede Menge handwerklich Fähigkeiten erlernt.
Die Grundschulkinder haben zusammen mit Erzieherin Regina Siegmann aus Holzpaletten die Rahmen der Insektenhotels selbst gesägt, mit Kap- und Gehrungssägen den richtigen Winkel geschaffen und alles mit Bohrer und Schrauben fest zusammengefügt. „Dann haben wir die Rahmen mit verschiedenen Harthölzern wie Holunder oder Haselnuss gefüllt, in die wir vorher für die Insekten ausgehöhlt haben“, erzählt Regina Siegmann.
„Am meisten macht mir das Bohren Spaß“, freut sich Adriana (10) und erzählt, dass sie manchmal auch ihrem Vater bei Arbeiten am Haus helfen darf. Einige der Kinder, wie Benjamin, sind schon versierte Handwerker mit eigenem Werkzeug, während andere Kinder in der OGS erstmals mit Werkzeugen in Berührung kommen. Aber alle haben eines gemein berichtet Johanniter-Mitarbeiterin Siegmann: „Die Kinder sind begeistert und stolz, wenn sie selbst mit ihren eigenen Händen etwas erschaffen können.“ Jeden Nachmittag dürfen andere Kinder an ihrem Insektenhotel werkeln. „Wir haben die Gruppen bewusst klein gehalten, sodass jedes Kind sein eigenes Hotel bauen kann – vom ersten Sägen bis zur Fertigstellung“, so Siegmann.
Insektenhotels sind Nistplätze für nützliche Insekten wie Wildbienen. In der heutigen bebauten und aufgeräumten Landschaft finden sie zu wenig natürliche Nistplätze, weshalb ihr Bestand kontinuierlich zurückgeht. Die Natur braucht aber diese nützlichen Insekten, um Pflanzen zu bestäuben und die Population von schädliche Insekten zu regulieren. „Jeder sollte so ein Insektenhotel haben und unsere Kinder der OGS Lügde gehen jetzt mit guten Beispiel voran“, freut sich Regina Siegmann.
Bild- und Textquelle: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.