Erste Intensiv-Deutschkurse für Geflüchtete

Hoch motiviert besuchen 50 Geflüchtete viermal in der Woche die Intensiv-Deutschkurse an der VHS Detmold-Lemgo Fotonachweis: Stadt Detmold

Hoch motiviert besuchen 50 Geflüchtete viermal in der Woche die Intensiv-Deutschkurse an der VHS Detmold-Lemgo Fotonachweis: Stadt Detmold

Detmold. Keiner fehlt. Die Chance, an dem Intensiv-Deutschkurs teilzunehmen, lässt sich keiner entgehen. Sie kommen aus Syrien, Irak, Iran oder Eritrea und leben derzeit in einer der städtischen Unterkünfte. Der „Einstiegskurs für Asylbewerberinnen und Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive“ ist für sie eine erste Möglichkeit Deutsch zu lernen.

Insgesamt 50 Geflüchtete nehmen an den beiden Kursen teil, die die Volkshochschule Detmold-Lemgo kurzfristig auf die Beine gestellt hat. Am 24. Oktober wurden die gesetzlichen Grundlagen für die von der Bundesagentur für Arbeit geförderten Sprachkurse geschaffen, am 23. November konnte der erste Kurs in Detmold beginnen, eine Woche später dann der zweite. „Die Nachfrage und Motivation der Geflüchteten ist sehr groß“, sagt Christiane Purrmann, Fachbereichsleiterin für Sprachen der VHS Detmold-Lemgo. Bereits bei der ersten Vorbesprechung, vermittelt durch die Kontaktstelle für Ausländerinnen und Ausländer der Stadt Detmold, kamen über 50 Interessierte zusammen.

Die VHS Detmold-Lemgo organisierte daher kurzfristig Lehrkräfte und Unterrichtsräume. „Es war schnelles Handeln gefragt, vor allem da diese Deutschkurse für die Geflüchteten eine erste Perspektive und Teilhabe hier in Deutschland eröffnen“, erklärt Stefan Fenneker, Koordinator für Integration der Stadt Detmold. Viermal in der Woche findet der Unterricht jetzt bis Ende März in den Räumen der VHS Detmold-Lemgo statt. In 300 Unterrichtsstunden werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Basiskenntnisse der deutschen Sprache vermittelt. Dabei sind Lehrende und Lernende häufig vor die Schwierigkeit gestellt, dass Menschen mit einem unterschiedlichen Bildungsniveau in dem Kurs nebeneinander sitzen. Es sind vor allem junge Männer und Frauen aus Syrien, die die Kurse besuchen. Fließend wechseln sie aus dem Arabischen ins Englische und nehmen spontan die Rolle eines Dolmetschers ein. „Auf der anderen Seite haben wir jedoch auch Teilnehmer, die die lateinischen Buchstaben erst erlernen müssen“, erläutert Purrmann. Die gegenseitige Hilfe unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sei daher sehr wichtig.

Auch andere Integrationskursträger in Detmold werden in Kürze den von Agentur geförderten Sprachunterricht anbieten. „Diese Intensiv-Deutschkurse ermöglichen es Geflüchteten aus Syrien, Iran, Irak und Eritrea, die Zwischenzeit sinnvoll zu überbrücken“, sagt Ulrike Danesh von der Kontaktstelle für Ausländerinnen und Ausländer der Stadt Detmold. Denn an Integrationskursen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge können sie erst teilnehmen, wenn sie einen gesicherten Aufenthaltsstatus (mindestens Aufenthaltsgestattung) vorweisen können sowie die Berechtigung zur Teilnahme am Integrationskurs. „Die Volkshochschule ist hier übrigens bei der Antragstellung behilflich“, erklärt Purrmann. Die VHS Detmold-Lemgo plant auch in Lemgo und in ihren Partnergemeinden in Kürze den Start weiterer Einstiegskurse.

„In Detmold setzen wir uns schon seit Jahren für eine schnelle Integration und die Teilhabe an Sprachkursen ein“, so Fenneker. Deshalb haben hier die Asylbewerberinnen und Asylbewerber unabhängig von ihrem Herkunftsland weiterhin die Möglichkeit, zweimal in der Woche einen Basisprachkurs zu besuchen, der von der Stadt Detmold gefördert und in Kooperation mit der VHS Detmold-Lemgo organisiert wird. „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns gezeigt, wie wichtig diese Angebote für eine gelingende Integration sind, so dass wir sie weiter fortführen werden“, betont Fenneker.

Weitere Informationen werden unter www.integration-detmold.de und www.vhs-detmold-lemgo.de veröffentlicht.

Bild- und Textquelle: Stadt Detmold