Jahreshauptversammlung mit Rückblick auf 2022
Etwas später im Jahr als üblich traf sich die Freiwillige Feuerwehr Lemgo in diesem Frühling zu ihrer Jahreshauptversammlung. Der neue Wehrführer Lars-Uwe Brede führte erstmals durch den Abend und durfte über 250 Kameradinnen und Kameraden, Gäste, Weggefährten und Vertreterinnen und Vertreter befreundeter Organisationen und der Politik begrüßen. Der rote Faden in den Beiträgen aller Redner des Abends war auch schnell gefunden: Das gute Miteinander der Einsatzkräfte und das Zusammenspiel mit anderen Akteuren.
Bürgermeister Markus Baier lobte die gelebte Kameradschaft der Wehr, Kreisbrandmeister Wolfgang Kornegger freute sich über den nahtlosen Übergang in der Wehrführung und die durchweg gute Zusammenarbeit. Für die Polizei betonte Axel Korf, dass die Unterstützung der Blauröcke bei einigen Einsatzlagen unverzichtbar ist. Aus Lemgos Partnerstadt Stendal war Ortswehrleiter Holger Wothe angereist und dankte für den produktiven Austausch zwischen den beiden Feuerwehren.
Im vergangenen Jahr konnte die Freiwillige Feuerwehr Lemgo nicht nur ihre pandemiebedingt verschobene Feier zum 150jährigen Jubiläum nachholen. Sie konnte auch ein neues Wasserfördersystem in Betrieb nehmen und Investitionen in Ausrüstung zur Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung tätigen. Die Erweiterung des Gerätehauses in Wahmbeck um einen neuen Sanitär- und Umkleidebereich wurde begonnen. Fortgeführt wurde die Schul-AG: Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Drake-Schule, Realschule Lemgo und Karla-Raveh-Gesamtschule bekommen darin Inhalte der Grundausbildung der Feuerwehren vermittelt.
Der stellvertretende Wehrführer Christian Depping stellte die Einsatzstatistik von 2022 vor. Die Zahl der Brände, zu denen die Wehr ausrücken musste, stieg stark auf 77 Einsätze. Auch die Anzahl der Brandsicherheitswachen nahm deutlich zu, gab es doch wieder mehr Veranstaltungen nach den Pandemieeinschränkungen. 29 Mal wurden die Einsatzkräfte zur Unterstützung und aufgrund ihrer besonderen Qualifikationen aus ganz OWL angefordert. Die meisten Einsätze waren erneut Technische-Hilfe-Leistungen, deren Zahl blieb mit 282 allerdings konstant.
Die Zahl der Fehlalarmierungen stieg um fast 30 auf 115. Bei den Brandmeldeanlagen war dabei der größte Anstieg an Fehlalarmierungen zu verzeichnen, doch Christian Depping betonte, dass Brandmeldeanlagen trotzdem ein wichtiges und richtiges Instrument sind. Sie melden Brände schon in der Entstehungsphase und verhindern so Ausbreitung und größere Schäden.
Alles in allem war die Wehr bei 554 Einsätzen stark gefordert. Umso erfreulicher war es für die Wehrführung, dass durch die Pandemie kein Rückgang der Mitgliederzahlen zu vermelden war und mit 350 Personen etwa gleich viele Mitglieder in der Wehr aktiv sind. Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Heidemann berichtete von vielen Aktionen der Jugendfeuerwehr. Nach 19 Jahren als Sprecher der Ehrenabteilung übergab Horst Gröne seine Aufgabe an Udo Ridderbusch.
Für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen erhielt Ulrich Ortmann eine besondere Auszeichnung. Viele Jahre lang hat sich Ulrich Ortmann als Gruppenführer der Liemer Löschgruppe und für die Ausbildung der Kameradinnen und Kameraden eingebracht. Durch seinen Einsatz, gerade auch für den Jugendbereich, sind die Liemer zur mitgliederstärksten Löschgruppe der Lemgoer Wehr geworden. Dazu ist er seit 19 Jahren Schulklassenbetreuer der Liemer Grundschule und hat schon viele Schülerinnen und Schüler in der Brandschutzerziehung unterrichtet. Für sein Engagement überreichte Kreisbrandmeister Wolfgang Kornegger ihm das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze.
Für das laufende Jahr stellte Wehrführer Lars-Uwe Brede viele Aktivitäten und Termine in Aussicht. So sollen unter anderem der Anbau des Gerätehauses Wahmbeck fertiggestellt werden und am Gerätehaus Ost die Arbeiten für eine Abstellremise für Abrollbehälter starten. Die Jugendfeuerwehr wird ihr 50jähriges Jubiläum mit befreundeten Jugendfeuerwehren feiern. Im Herbst wird Lemgo zum Ziel für Feuerwehrfrauen aus ganz Deutschland werden. Dann findet in der Alten Hansestadt der 29. Bundeskongress der Feuerwehrfrauen statt. Dafür und vor allem für alle Einsätze wünschte die Wehrführung allen Kameradinnen und Kameraden viel Erfolg und stets eine gesunde Heimkehr.
Textquelle: Alte Hansestadt Lemgo