Blomberger Weinberg bekommt Überarbeitung
Blomberg. Das Weinprojekt „Nelkenstädter Paradiesblick“ von Blomberg Marketing steht vor einem Neustart. Hierzu werden im kommenden Frühjahr 75 Rebstöcke neu gesetzt. Der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, André Köller: „Leider mussten wir in den letzten Jahren immer wieder Verluste an unseren alten Rebstöcken verzeichnen. Die gilt es nun auszugleichen, denn wir wollen unser kleines Areal wieder zu einem Fixpunkt am historischen Weinberg machen.“
Durch den Zustand der Trauben und der geringen Menge fiel bereits im letzten Jahr eine größere Lese am Weinberg aus. Doch konnten die restlichen Trauben erfolgreich zu Gelee verarbeitet werden, das exklusiv in der Geschäftsstelle von Blomberg Marketing zum Verkauf angeboten wird. Bedingt durch die Flutkatastrophe im Ahrtal wäre ohnehin ein Ausbau zum „Nelkenstädter Paradiesblick“ durch den langjährigen Kooperationspartner nicht möglich gewesen.
Als Kümmerer um den Weinberg fungiert die kleine Arbeitsgruppe um Uwe Feiert und Klaus Geise, die tatkräftige Unterstützung durch das Beschäftigungsprojekt der EUWATEC bekommt. Im Februar wurden von der Gruppe die verbliebenen Rebstöcke beschnitten, im April und Mai die Fläche wieder hergerichtet und der Hang abgemäht. Im Juni folgte das Einkürzen der Triebe, damit die Nährstoffe direkt in die Beeren gehen. Zudem werden die Stöcke von Zeit zu Zeit entblättert, damit die Trauben viel Sonnenlicht für die Reife und die Zuckerbildung abbekommen. Im Vorlauf zu diesen Arbeiten hatte die Stadt Blomberg bereits Rückschnittarbeiten im Umfeld durchgeführt. Verstärkung bekommt das kleine Team demnächst noch durch den Nelkenblitzfahrer Walid Cheikh Moussa.
Für die Lese 2022 wollen und können die Verantwortlichen allerdings noch keine Prognose abgeben, denn „einige Trauben an den verbliebenen Rebstöcken haben sich zwar gut entwickelt, doch haben wir andererseits leider Pilzbefall mit dem sogenannten falschen Mehltau. Unsicherheit bringt natürlich auch immer das Wetter, insofern kann man zur diesjährigen Ernte noch nichts sagen“, so Uwe Feiert.
Ein großer Wunsch der Kümmerer blieb bei allen Zukunftsplänen bislang jedoch unerfüllt, denn das große, detailreich verzierte Holzfass am Eingang des Areals wurde vermutlich durch Vandalismus den Hang hinunter gestoßen und dabei zerstört. „Gerne würden wir hier wieder etwas Neues platzieren und uns über die Spende eines größeren Fasses oder auch eines passenden Holzdeckels sehr freuen“, unterstreicht André Köller für den Verein abschließend.
Der Weinanbau hat in Blomberg Tradition, denn nicht nur die Straßenbezeichnung „Weinberggasse“ belegt die Existenz dieses Kulturgutes in der Nelkenstadt. Auf einer historischen Karte aus dem 18. Jahrhundert ist der Weinberg unterhalb der Burgmauer von der Burg bis zum Niederntor eingezeichnet. Im Jahr 2005 wurde aus einer Idee dann ein dauerhaftes Projekt: Gemeinsam mit dem ABS Blomberg, der Stadt sowie Blomberg Marketing wurde ein rund 100 Quadratmeter großes Gebiet angebaut und mit 99 Reben der Sorte „Regent“ bepflanzt – die Geburtsstunde des „Nelkenstädter Paradiesblickes“.
Bild- und Textquelle: Blomberg-Marketing