Investitionen, volatile Energiemärkte und das Pandemiegeschehen prägten die Bilanz 2021
Lemgo. Die klimaschonende Eigenerzeugung der Stadtwerke Lemgo erhielt 2021 einen neuen Schub: Die Stadtwerke investierten Millionenbeträge in ihr gefördertes, innovatives Kraft-Wärme-Kopplungs- System (iKWK), das Fernwärme auch mit Erneuerbaren Energien produziert. Parallel dazu wurde das Fernwärmenetz ausgebaut. Und das war längst nicht alles, was das Unternehmen 2021 bewegte. An den Energiemärkten stiegen die Preise stark an. Die Coronapandemie sorgte beim STADTBUS, der Parkraumbewirtschaftung und dem Eau-Le für Einnahmerückgänge. Im Gegenzug konnten die Stadtwerke Neukund*innen begrüßen, auch durch Insolvenzen anderer Energieversorger. Insgesamt fiel das Jahresergebnis 2021 mit 85000 Euro höher aus als erwartet.
Die Stadtwerke Lemgo stellten im letzten Jahr einen neuen Investitionsrekord auf: Über 18,9 Mio. Euro wendeten sie auf, um die Versorgung zu sichern und die Energiewende zu gestalten. Davon wurden fast 10 Mio. Euro in das iKWK- Projekt und das Fernwärmenetz investiert, weitere 2,5 Mio. Euro flossen in das Lemgoer Stromnetz und 2,3 Mio. Euro in neue Trinkwasser-Hochbehälter.
Mit ihren Investitionen steigern die Stadtwerke auch den Klimaschutz, weil sie ihre Eigenerzeugung immer mehr auf Erneuerbare Energien ausrichten: Im Rahmen des iKWK-Projektes wurde u.a. in eine Flusswasser-Wärmepumpe und eine Solarthermieanlage investiert. Anlagen, die lokal noch mehr Wärme aus Erneuerbaren Energien produzieren. „Mit dem iKWK-System steigt der Anteil CO2-frei erzeugter Wärme in Lemgo auf ca. 20 % an“, freut sich Bürgermeister Markus Baier. „Bis 2028 wird er sogar 58 % erreichen, weil die Stadtwerke auch weiterhin in den Klimaschutz investieren.“
Eigenerzeugung macht unabhängiger von Weltgeschehen
Die Umstellung der Eigenerzeugung auf Erneuerbare Energien hat noch einen weiteren positiven Aspekt: Der Energieträger Erdgas wird zunehmend ersetzt. Damit machen sich die Stadtwerke zugleich unabhängiger von globalen Vorkommnissen und Krisen, die auch die globalen Energiemärkte in Aufruhr versetzen: 2021 stiegen die Beschaffungspreise an den Energiebörsen durch die Auswirkungen der Coronapandemie stark an.
Treue zu den Stadtwerken zahlt sich aus
Diese turbulente Marktlage bedingte einige Insolvenzen von Strom- und Gasanbietern. Kund*innen, die in Lemgo davon betroffen waren, fingen die Stadtwerke auf. „Insbesondere im vierten Quartal 2021 konnten wir Kundenzuwächse verzeichnen“, erklärt Vertriebsleiter und Prokurist Matthias Sasse. „Gerade in diesen Zeiten zeigt sich, wie sicher und zuverlässig die Versorgung heimischer Stadtwerke ist. Und Treue zahlt sich bei uns aus: Wir überzeugen stets mit fairen Preisen und halten sie so lange wie möglich stabil.“
Zuletzt profitierten die Lemgoer Kund*innen bei den Energiepreisen von den zweijährigen Preisgarantien der Stadtwerke. Doch jetzt kommt Bewegung ins Preisgeschehen: Zum 1. Juli fällt beim LemgoStrom die EEG-Umlage von bisher 3,72 Ct./kWh netto weg. Und später im Jahr wird es notwendige Preisanpassungen geben. „Durch den Wegfall der EEG-Umlage werden unsere Kund*innen beim Strom aber 2022 noch keine Mehrbelastung spüren“, ist Arnd Oberscheven sicher. „Bei Gas und Fernwärme hoffen wir, dass wir die Preiserhöhung erst zum Jahreswechsel durchführen müssen. Mit allen Anpassungen wollen wir möglichst lange warten, um das weitere Marktgeschehen bestmöglich beurteilen zu können.“
Verlässliche Angebote: STADTBUS und Eau-Le
Für preisgünstige, klimaschonende Mobilität sorgt in Lemgo weiterhin der STADTBUS. Aufgrund der anhaltenden Pandemie gingen die Fahrgastzahlen 2021 jedoch zurück und damit sanken auch die Einnahmen: Rund 55000 Einzeltickets wurden verkauft. Durch Einsparungen und Wirtschaftshilfen aus dem ÖPNV-Rettungsschirm konnte das Defizit zum Teil aufgefangen werden.
„Viele STADTBUS-Fans sind uns auch in Coronazeiten treu, das ist eine tolle Sache“, so Arnd Oberscheven. „Aktuell steigen die Fahrgastzahlen durch das 9-Euro-Ticket wieder an. Sicher werden wir dadurch weitere Menschen von den Vorzügen unserer himmelblauen Flotte überzeugen.“ Denn der Fahrpreis bleibt in Lemgo günstig: Mindestens bis zum nächsten Sommer kostet die LemGoCard im Abo nur 29 Euro monatlich.
Im Eau-Le Freizeitbad • AquaSports • Saunaland stieg die Zahl der Bade- und Saunagäste leicht an: Über 87360 Besucher*innen wurden im Freizeitbad, Freibad und Saunaland verzeichnet. Und dass, obwohl es noch immer Einschränkungen bei den Öffnungszeiten gab und der Sommer eher kühl und durchwachsen daherkam. Für die Stadtwerke bedeutete dies ein zusätzliches Minus von 170000 Euro, obwohl die Aufwendungen für Personal, Energie und Veranstaltungen geringer ausgefallen waren.
Stadtwerke für die Zukunft aufgestellt
„Bei all diesen Entwicklungen freuen wir uns über das positive Ergebnis“, berichtet Stadtwerke-Geschäftsführer Arnd Oberscheven. „Unsere Eigenerzeug ist und bleibt ein Garant für unseren wirtschaftlichen Erfolg – erst recht, weil wir dabei zunehmend auf Erneuerbare Energien setzen. Unser Team aus 188 Mitarbeitenden und 14 Azubis wird weiterhin alles dafür tun, dass die Versorgungssicherheit in Lemgo jederzeit gewährleistet ist und unsere Serviceleistungen überzeugen. So sind wir für die Zukunft optimal aufgestellt!“
Bild- und Textquelle: Stadtwerke Lemgo