Die Zeit der Wildbienen beginnt in diesem Jahr wieder einmal sehr früh. So konnten Aktive der Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland beobachten, wie ein Männchen der Gehörnten Mauerbiene (Osmia cornuta) sehnlichst auf ein schlüpfendes Weibchen wartete, es förmlich aus seiner Behausung herauszog um es dann sofort zu begatten. Zwei männliche Konkurrenten kamen leider zu spät (siehe Fotos).
Wildbienen sind wie die Honigbienen wertvolle Bestäuber von Obst-, Gemüse- und Wildpflanzen. Allerdings geht der Wildbienenbestand seit Jahren massiv zurück weil heimische Blütenpflanzen und geeignete Nistplätze fehlen. Ehemals boten Steilufer an Flüssen Nistmöglichkeiten, die aber durch verschiedenste Maßnahmen beseitigt wurden. So mussten sich die Mauerbienen umorientieren. Nun suchen sie Nisthöhlen in Mauern und Pflanzenstengeln auf. Künstliche Nisthilfen sind da eine Möglichkeit um zu helfen. In der Niströhre werden mehrere Kammern hintereinander angelegt. Es wird jeweils ein Ei abgelegt, dazu Pollen und Nektar als Nahrungsvorrat für die schlüpfenden Larven eingetragen, der zu einem Brei vermischt wird und dann wird jede einzelne Kammer mit Lehm verschlossen, auch als Schutz vor Feinden. Leider sind nach Aussage des BUND viele der angebotenen Bienenhotels nur zum Teil oder gar nicht als Nisthilfe für Wildbienen geeignet. Aus diesem Grund hat der BUND Lemgo auf seinen Internetseiten https://www.bund-lemgo.de/Wildbienen_schuetzen.html die Broschüre „Wildbienen schützen“ zum kostenfreien Download bereitgestellt. Hier wird informiert welche Nisthilfen für Wildbienen geeignet sind und welche nicht. Beim BUND Lemgo würde man es begrüßen, wenn mehr Bürger einen naturnahen Garten mit heimischen Blütenpflanzen anlegen und geeignete Nisthilfen anbieten würden, um so dazu beizutragen, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt.
Bild- und Textquelle: BUND Lemgo