Lemgo/Lieme. Von Bürgern für Bürger – das ist der Ilsepark in Lieme. Durch großen Einsatz der Gemeinschaft vor Ort und mit Unterstützung der Stadtverwaltung und durch LEADER-Mittel ist an der Ilse ein Gemeinschaftstreff für das ganze Dorf entstanden. Das Projekt ist eigentlich schon fast fertig, nur die Einweihung wurde auf 2022 verschoben, um ein großes Fest ohne Abstand feiern zu können. Bis dahin wird auch noch die ausführliche Beschilderung fertigstellt, die als letztes Detail noch fehlt. Die Lokale Aktionsgruppe, der Motor der 3L-in-Lippe-Region, der über die LEADER-Projekte entscheidet, hat das Projekt im Sommer vor Ort besucht.
Das neue Backtreffhaus ist das Herzstück des Parks. Dort steht nicht nur der große Elektro-Backofen, im angrenzenden Raum ist auch Platz für die titelgebenden Treffen. Vor der Tür steht eine Klangschale, in der man mit der richtigen Technik durch Reiben das Wasser zum Sprudeln bringen kann. Auf der angrenzenden Parkwiese gibt es weitere „Objekte der Achtsamkeit“, die zum Mitmachen einladen, erklärt Pfarrer Fred Niemeyer. Im Zaun daneben erinnert ein angedeuteter Giebel an das ehemalige Wohnhaus Engelbert Kaempfer, das dort stand.
Weiterhin gibt es zwischen Gemeinde- und Jugendhaus Platz für Riesenschach, Kubb oder auch Boule, letzteres sogar entsprechend der Vorgaben für europäische Turniere. Die Stufen am Ilseufer laden zu einer Auszeit am Wasser ein und ziehen in den Sommermonaten besonders Familien mit Kindern an. Und auch die Natur kommt nicht zu kurz. Sowohl im Kaempfer-Band auf dem Steinhof als auch im Friedensband vor dem Gemeindehaus wachsen besonders insektenfreundliche Pflanzen, die den Tieren reichlich Nahrung bieten.
Die Idee zur Neugestaltung des Areals hatten Karl-Rochus Kintscher und Fred Niemeyer schon vor etwa zehn Jahren. 2013 entstand dann im Rahmen von „Leben und älter werden in…“, dem städtischen Programm zur Stärkung des ehrenamtlichen Bürgerengagements in den Ortsteilen, die Gruppe „Wir sind Lieme“. Als erstes Projekt startete bald darauf der Liemer Kaffeeklatsch. Nach der Aufnahme Lemgos in das LEADER-Förderprogramm der Europäischen Union und des Landes NRW folgte 2018 der Antrag auf Fördermittel für den Ilsepark. Fast 250.000 Euro sind nach Lieme geflossen.
Viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit der Dorfgemeinschaft stecken in dem Projekt. Fred Niemeyer: „Uns war klar, wir brauchen einen Ort, wo Menschen gerne zusammenkommen, wo Hirn und Seele Nahrung finden. Wir wollten das Alte, Gewachsene mit dem Neuen verbinden. Dabei haben wir Hand in Hand mit der Verwaltung zusammengearbeitet. Am Anfang hatten wir teilweise Bedenken, weil nicht alles umgesetzt werden konnte und durfte, was wir uns ausgemalt hatten, beispielsweise der Schornstein oder die Optik des Backtreffhauses. Aber am Ende stand die Erkenntnis, dass die Experten wissen, was sie tun, und dass ihnen das Ergebnis recht gibt. Wir sind sehr zufrieden, denn so wie es ist, ist es genau richtig.“
Die LEADER-Region 3L-in-Lippe möchte sich für die kommende Förderperiode erneut bewerben, um weitere Gelder für innovative Projekte zu erhalten. Dabei sind vor allem die Menschen in den 3 Kommunen, Lage, Lemgo und Leopoldshöhe gefragt. Am 25. Oktober fand die Auftaktveranstaltung zur Fortschreibung einer lokalen Entwicklungsstrategie statt. Mit einer Online-Plattform besteht nun für alle Interessierten die weitere Möglichkeit, sich an der Entwicklung der Region zu beteiligen. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der LEADER-Region https://3l-in-lippe.de/. Dort gibt es auch einen Film, der einen Einblick in einige umgesetzte Projekte bietet.
Bild- und Textquelle: Alte Hansestadt Lemgo