Kreis Lippe. Mit digitalen Maßnahmen den Zusammenhalt in den Dörfern stärken, das ist das Ziel des Vorhabens „Smarte Landregionen“, für das der Kreis Lippe ein Sonderprojekt erfolgreich eingereicht hat. Als einziger Kreis in Ostwestfalen-Lippe und aus 15 Regionen bundesweit vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ausgewählt, gilt es nun, die Daseinsvorsorge vor Ort mit Hilfe der Digitalisierung zu unterstützen.
In dem Sonderprojekt, das vom BMEL mit bis 200.000 Euro gefördert wird, sollen die Themen Bürgerbeteiligung und Ehrenamt weiter gestärkt und ausgebaut werden. Mittels einer geplanten Online-Plattform können sich Bürgerinnen und Bürger untereinander und mit der Kreisverwaltung vernetzen und kreisübergreifend Informationen für die Themen Partizipation und Ehrenamt erhalten. Die bereits etablierte Ehrenamtsbörse des Kreises Lippe wird in die Plattform zukünftig integriert, um so eine gemeinsame digitale Anlaufstelle zu schaffen.
„Durch die Vernetzung digitaler Anwendungen wollen wir die Menschen effektiver in Entscheidungsprozesse einbeziehen und Bürger und Entscheider online zusammenbringen“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann. „Mit der Maßnahme will der Kreis Lippe bundesweit eine Vorreiterrolle ein-nehmen, den DorfFunk ausweiten und weitere digitale Anwendungen entwickeln und ausprobieren.“ So erhalten Lipperinnen und Lipper die Möglichkeit, eigene Ideen und Projektvorschläge auf der Plattform vorzustellen und weitere Mitstreiter zu finden.
Mit der Möglichkeit, weitere digitalen Anwendungen des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) einzuführen, entstehen zudem Anknüpfungspunkte in weitere The-menbereiche, wie beispielsweise das Thema der Nahversorgung. „Mit einem interdisziplinären Team in der Kreisverwaltung erarbeiten wir gemeinsam Lösungen, wie man den mobilen ,Tante Emma-Laden` mit einer digitalen Plattform verknüpfen kann“, erläutert Karen Zereike, Teamlei-tung Zukunftsprojekte beim Kreis Lippe. Insbesondere im Bereich der Vermarktung von regionalen Produkten sieht der Kreis Lippe viel Potential, dies zeigte bereits die Markt-und Potentialstudie Agrar-und Ernährungswirtschaft vom Kreis Lippe und der Stadt Bielefeld. Neben der technischen Lösung soll vor allem an einer intelligenten Logistikkette gearbeitet werden, die es ermöglicht, Co2-neutral die regionalen Produkte auszuliefern.
Zusätzlich sollen die Kommunen, die noch nicht an den DorfFunk angeschlossen sind, kostenlos die Möglichkeit erhalten, nun integriert zu werden. „In den letzten Wochen haben wir zahlreiche An-fragen von Dorf- und Gemeindevertretern erhalten, die den DorfFunk gerne bei sich im Dorf oder der Gemeinde nutzen wollen“, berichtet Ann-Kathrin Habighorst, die das Projekt „Smarte Land-Regionen“ beim Kreis Lippe leitet. Mindestens drei weitere Gemeinden will der Kreis Lippe dieses Jahr noch an den DorfFunk anschließen, um die digitale Kommunikation im Dorf auszubauen. Zusätzlich sollen weitere Schulungen im Dorf rund um das Thema Digitalisierung und digitale An-wendungen angeboten werden. Geplant sind auch weitere Features, die in den DorfFunk integriert werden, die beispielsweise erleichtern, konkrete Hilfeleistungen im Dorf anzubieten oder anzunehmen.
Bereits jetzt profitiert der Kreis Lippe von dem Vorhaben „Smarte LandRegionen“. Zum einen durch die Ergebnisse der digitalen Lösungen aus den Modellvorhaben der anderen Kreise und zum anderen von den unterschiedlichen Vernetzungsveranstaltungen mit den anderen Kreisen. Denn eins hat sich ganz deutlich gezeigt: Alle teilnehmenden Regionen stehen vor ähnlichen Herausforderungen und wollen gemeinsam die Daseinsvorsorge vor Ort verbessern.
Bild- und Textquelle: Kreis Lippe