Bad Salzuflen. Am 26. November starteten mit dem ersten Spatenstich offiziell die Arbeiten zum Bau der neuen Hauptfeuerwache an der Lockhauser Straße. Nach der Fertigstellung, die für Frühjahr 2023 geplant ist, wird sie die bisherige Feuerwache ablösen. Der neue Standort liegt circa 1,5 Kilometer nordwestlich und damit viel zentraler und näher zur Innenstadt. „Das bedeutet mehr Sicherheit für ganz Bad Salzuflen. Denn die sogenannte Einsatzgrundzeit von acht Minuten, also die Dauer, in der eine Feuerwehr nach Feuerwehrverordnung an jedem Ort in ihrem Zuständigkeitsbereich sein muss, wird mit dem Neubau gesichert.“, erläutert Bürgermeister Dirk Tolkemitt.
Unter diesem und unter vielen weiteren Gesichtspunkten entspricht die alte Wache schon länger nicht mehr den Anforderungen, die die Stadt Bad Salzuflen in ihrem Brandschutzbedarfsplan selbst fortschreibt. So ist der Personalstamm auf der Wache deutlich gewachsen und die Aufgaben sind mit den Jahren immer vielfältiger und umfangreicher geworden. Aktuell arbeiten 42 Menschen auf der Feuerwache, 32 davon im Schichtdienst der Einsatzabteilung. Da diese Dienste 24 Stunden lang sind, spielt sich auch ein großer Teil des Lebens dort ab. Mit der Wartung- und Pflege der Gerätschaften und Fahrzeuge aller Feuerwehrstandorte wird hier zentral das gesamte Feuerwehrwesen in Bad Salzuflen organisiert. „Die Wache ist nach 45 Jahren an ihrem Lebensende angekommen“, bilanziert Andreas Echterhof, Fachdienstleiter der Feuerwehr. „Sowohl am Gebäude, als auch an der technischen Infrastruktur besteht dringender Sanierungsbedarf, der am alten Standort nicht mehr rentabel ist.“
Seit Anfang November laufen bereits vorbereitende Erdarbeiten auf dem rund 9.500 Quadratmeter großen Grundstück. Im Anschluss muss die Tragfähigkeit des Baugrunds weiter erhöht werden. Dazu werden zwischen Januar und März 2021 Rüttelstopfsäulen ins Erdreich eingebracht. Dies geschieht, indem in Bereichen, die schwere Lasten tragen müssen, mit einem Rüttelgerät säulenförmig das Erdreich bis auf tragenden Grund verdrängt und mit Kies oder Schotter verdichtend aufgefüllt wird. Anschließend wird im März 2021 mit dem Rohbau am Kreuzungspunkt der Lockhauser Straße mit der B 239 begonnen. An dieser zieht sich der zwei- bis dreigeschossige Bau ungefähr 100 Meter entlang. Das U-förmige Gebäude öffnet sich in Richtung Bad Salzuflen und umschließt einen Werkhof. An dessen Rand wird ein fünfgeschossiger Übungsturm entstehen. Da das Gelände der neuen Wache in nördlicher Richtung abfällt, können hier mit einer Tiefgarage Parkflächen geschaffen werden. Im südlichen Gebäudeteil direkt an der Lockhauser Straße befinden sich nicht nur die Einsatzzentrale und die Einstellplätze für Fahrzeuge sowie die Umkleide für den Alarmfall, sondern alle weiteren essentiellen Bereiche wie beispielsweise die Atemwerkstatt. Die Verwaltung erhält in diesem Bereich im zweiten Obergeschoss ihre Räume, ebenso finden hier die Schlaf – und Ruheräume sowie weitere Sozialbereiche ihren Platz. Die Einsatzmittelbevorratung, die Kfz-Werkstatt, die Wasch- und Pflegehallen und die Kleider – und Wäschekammer befinden sich im nördlichen Gebäudeteil. Die Räumlichkeiten für den Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) und die Schulungsbereiche befinden sich im Verbindungstrakt, oberhalb der Durchfahrt zum Werkhof. Das gesamte Gelände wird aus Sicherheitsgründen umzäunt und der Zugang über gesicherte Tore gesteuert. Für Gäste wird es im Bereich der Lockhauser Straße einen Eingang mit anliegenden Parkplätzen geben. Besonderes Augenmerk lag darauf, den Neubau barrierefrei zu gestalten, was unter anderem durch eine Aufzugsanlage im Eingangsbereich gewährleistet wird. Insgesamt investiert die Stadt Bad Salzuflen mit der neuen Feuerwache knapp 20 Mio. Euro in die Sicherheit der Bad Salzufler Bevölkerung.
Die ersten Schritte für den Neubau starteten bereits im September 2016. Per Ausschreibung wurde die Planungsgesellschaft struhkarchitekten aus Braunschweig für die Architektenleistung ausgewählt. Im April 2017 folgte ein weiteres Ausschreibungsverfahren zur Ausführung der technischen Gebäudeausrüstung und der Planung der Außenanlagen, wo sich das Ingenieurbüro G-TEC aus Siegen und das Büro Klapp und Müller aus Siegen durchsetzen konnten. Weitere Ingenieurleistungen wurden an lokale Akteure vergeben. Darunter die Tragwerksplanung und thermische Bauphysik, umgesetzt durch das Ingenieurbüro Breder aus Bad Salzuflen oder der Brandschutz, geplant durch das Ingenieurbüro Dammeyer aus Bünde. Zusammengesetzt aus vielen einzelnen Gewerken und Überlegungen, ist die Kernplanung der Wache mittlerweile final abgeschlossen.
Bild- und Textquelle: Stadt Bad Salzuflen