Ausstellungen im Rathaus eröffnet
Lemgo. Noch bis zum 14. Oktober sind in der Halle des Lemgoer Rathauses zwei Ausstellungen zur deutsch-deutschen Geschichte zu sehen. Zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung laden die Partnerschaftsgesellschaft Stendal und die Partnerschafts-Gesellschaft Lemgo dazu ein, einen Blick auf die Trennung und Wiedervereinigung Deutschlands und die Gemeinsamkeiten von Ost und West zu richten.
Bürgermeister Dr. Reiner Austermann dankte den Freundinnen und Freunden aus Stendal für den Besuch und sagte mit einem Blick auf die Ereignisse von 1989, dass es ein Glücksfall gewesen sei, wie friedlich die Revolution hierzulande abgelaufen war. Auch für sich persönlich bezeichnete der Bürgermeister den Umbruch als Glücksfall, denn er habe in den letzten 30 Jahren viele Freundschaften geschlossen, die ohne die Wiedervereinigung nicht möglich gewesen seien. Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz schloss sich dem Urteil an und brachte es auf den Punkt: „Wenn es das, was diese Ausstellungen zeigen, nicht gegeben hätte, stünden wir heute nicht hier.“
Auch Torsten Buncher, Vorsitzender der Lemgoer Partnerschafts-Gesellschaft, hob die Wiedervereinigung als größte Zäsur in der europäischen Geschichte nach 1945 hervor. Rüdiger Hell, stellvertretender Vorsitzender der Stendaler Partnerschaftsgesellschaft, erläuterte, warum die Motive der Briefmarken das politische Selbstverständnis der Staaten widerspiegelten: Zu der Zeit gab es nur die staatlichen Postbehörden und keine Privatanbieter.
Die Ausstellung „Verbundenheit bleibt ungeteilt“ zeigt die 40 Jahre der Trennung Deutschlands in Form von Briefmarken aus beiden Staaten. Trennende und gemeinsame Inhalte werden dabei einander gegenübergestellt. Das Ziel der Ausstellung ist es, mit über 250 stark vergrößerten Briefmarken, erschienen zwischen 1949 und 1989, den 30. Jahrestag der Wiedervereinigung zu würdigen. Die Ausstellung zeigt, dass Deutschland trotz der räumlichen Teilung als Ganzes zusammenhielt, resultierend aus den gemeinsamen Wurzeln des kulturellen Erbes beider Staaten. Kürettiert wurde die Sammlung von Wilhelm K. H. Schmidt.
Ergänzend dazu beleuchtet die Plakat-Ausstellung „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer die Ereignisse der Jahre 1989 und 1990, die zur Einheit Deutschlands führten.
Die Ausstellungen sind bis zum 14. Oktober in der Halle des Lemgoer Rathauses zu sehen.
Bild- und Textquelle: Alte Hansestadt Lemgo