Lemgo. Wenn auch unter den Beschränkungen in Coronazeiten fand jüngst die Würdigung dreier Dienstjubiläen im Lemgoer Rathaus statt. Bürgermeister Dr. Reiner Austermann gratulierte den Kollegen Sven Mische zum 25 jährigen, sowie Jobst Plaßmann und Matthias Pohl zum 40 jährigen Dienstjubiläum. „Zusammen über 100 Jahre Dienst zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger, zum Wohle der Menschen und damit zum Wohle der Alten Hansestadt Lemgo. Das ist wahrlich ein Grund innezuhalten und für mich ein Grund, danke zu sagen,“ so Dr. Reiner Austermann an die Jubilare gerichtet.
Sven Mische absolvierte seine Ausbildung zum Straßenwärter bereits bei der Stadt Lemgo. Nach der Übernahme erwies er sich als überall einsetzbar, integrierte er sich gut in jede Arbeitsgruppe, übernahm Verantwortung und eignete sich noch eine Anzahl von Spezialkenntnissen an. „Kurz, Sie sind einer, der einen tollen Job macht“ so der Bürgermeister. Ob bei der Kontrolle der für die öffentliche Sicherheit unerlässlichen Anlagen der Hydranten sowie weiterer Versorgungsanlagen oder bei der für den Gesundheitsschutz so wichtigen Bekämpfung des Bärenklaus. „Ihnen kann man wichtige Aufgaben anvertrauen. Die Bevölkerung wird Sie allerdings eher bei der Betreuung der städtischen Beleuchtung mit der Hubarbeitsbühne wahrnehmen“, Dr. Austermann direkt zu Sven Mische. „Wir sind froh, dass wir Sie in unseren Reihen haben und ich hoffe sehr, dass auch Sie den Weg zu uns nicht bereut haben.“ Privat ist Sven Mische, Wikinger- und Mittelalterfan, ein Hobby, das die ganze Familie auch gemeinsam auf Veranstaltungen teilt. Im Jahre 2015 hatte Sven Mische in diesem Zusammenhang auch ganz wesentlich beim historischen Teil des Westfälischen Hansetages in Lemgo mitgewirkt. Das seinerzeitige Lager der „Freye-Ritterschaft-Liborius“ zog so manche Besucher in den Lemgoer Stiftsgarten. Gleichzeitig vermittelte das Lager im Trubel der Hansetage auch einen Ort der ruhigen Gelassenheit. Wenn es seine Zeit zulässt fährt Sven Mische gerne zudem mit seinem Motorrad.
Jobst Plaßmann, ebenfalls ein „Eigengewächs“ der Stadt, als heutiger „Meister ohne Zweifel einer der herausragenden Leistungsträger und Motoren unserer städtischen Betriebe. Das wissen und bestätigen Ihre Vorgesetzten und das durfte ich in den vielen Jahren selbst oft erleben. Ihnen kann man ganze Projekte anvertrauen – auch welche, die Kenntnisse und Qualifikationen erfordern, die weit, weit über das hinausgehen, was man Meistern im Garten- und Landschaftsbau üblicherweise abverlangt. Mit Ihren Leistungen haben Sie uns, haben Sie mich oft beeindruckt,“ so Dr. Reiner Austermann wörtlich. Zu nennen sind nur der Kunstrasenplatz Brake und das Soccerfield, als jüngste Projekte. Letzteres ist zwar noch nicht fertig, aber nicht zuletzt Dank seines Einsatzes „beim Freikämpfen eines Weges im Paragraphendschungel werde ich wohl noch einen Spatenstich durchführen können“ so der Bürgermeister mit einem Augenzwinkern. Jobst Plaßmann begann 1980 seine Ausbildung zum Gärtner bei der Stadt und blieb dieser, nur unterbrochen durch den Wehrdienst treu. Viele organisatorische Änderungen hat Jobst Plaßmann mitgemacht, sowohl räumlich als auch in der Struktur. Verändert haben sich die Anforderungen und Aufgaben – bis auf die entscheidende Daueraufgabe, junge Menschen zur Fachkräften auszubilden. Diese Aufgabe war und ist Jobst Plaßmann immer eine Herzensangelegenheit. Er ist ein Ausbilder wie man ihn sich nur wünschen kann – bei der Vermittlung von Fachwissen und bei der Vermittlung von Werten. Sein „Hobby“ ist eigentlich mehr schon ein Zweitberuf, oder eine Berufung, er hat mit seiner Familie eine nicht kleine Schafherde, eine Aufgabe mit familiären Wurzeln, die aber auch seine besondere Verbindung zur Natur zeigt.
Als dritten Jubilar (nach dem Alphabet) würdigte der Bürgermeister Matthias Pohl, ebenfalls 40 Jahre im Dienste der Alten Hansestadt Lemgo. Er ist seit vier Jahrzehnten in einem Bereich tätig, der für die Menschen einen enorm hohen Stellenwert hat, die städtischen Friedhöfe. Ein sensibler Bereich der sich in diesen 40 Jahren das Friedhofswesen auch bei der Alten Hansestadt Lemgo enorm verändert hat. Als Matthias Pohl Anfang der Achtziger zur Stadt Lemgo kam, da wurde üblicherweise erdbestattet, es gab eine eigene Friedhofsgärtnerei und ein Dutzend Kollegen haben mit viel Handarbeit für hohe Pflegestandards gesorgt. Heute gibt es einen hohen Kostendruck, viel Maschineneinsatz und bewusst zurückgenommene Pflegestandards. Dr. Reiner Austermann: „Ich kann mir vorstellen, dass dabei einem gelernten Garten- und Landschaftsbauer wie Ihnen, lieber Herr Pohl, manchmal das Herz blutet. Und doch haben Sie alle Veränderungen positiv begleitet und mitgestaltet. Als Vorarbeiter sind und waren Sie Vorbild und Leistungsträger zugleich – für dieses besondere Engagement sind wir Ihnen ausgesprochen dankbar.“ Und eins ist ja trotz aller Veränderungen geblieben: Friedhofsmitarbeiter begegnen Menschen in schwierigen Situationen, oft im emotionalen Ausnahmezustand. Da sind Pietät und Empathie gefragt, man muss den richtigen Ton treffen und die richtige Geste zeigen und dazu muss man das Herz am rechten Fleck haben. Matthias Pohl genießt nicht nur das Vertrauen der von einem Trauerfall betroffenen Menschen sowie seiner Vorgesetzten, sondern auch das der Kolleginnen und Kollegen, als die ihn seinerzeit in den Personalrat gewählt haben. Privat ist der Kalletaler Fan der TBV Handballer, beim Fußball schlägt sein Herz für den FC Bayern München.
Allen drei Jubilaren dankte der Bürgermeister sehr herzlich und in persönlichen Worten für ihr großes Engagement für die Bürgerinnen und Bürger der Alten Hansestadt Lemgo, er wünschten ihnen weiterhin eine hohe Arbeitszufriedenheit und Gesundheit.
Bild- und Textquelle: Alte Hansestadt Lemgo