Förster Frank Homuth registriert im Kalletal verstärkt illegale Müllentsorgung – und Diebstahl
von Bewässerungssäcken
Kalletal. Müll hat im Wald nichts zu suchen: Der Boden kann durch Abfälle verseucht werden,
Pflanzen können absterben, Wildtiere können sich verletzen, Glas kann durch Sonneneinstrahlung zum Brandbeschleuniger werden. Dennoch wird immer wieder illegal Abfall in Wäldern entsorgt. Im Kalletal hat Revierförster Frank Homuth deshalb alle Hände voll zu tun: „Abgestellte Autos, Kühlschränke, Sofas – es gibt so gut wie nichts, was ich in meinem Berufsleben an illegal entsorgtem Müll im Wald entdeckt habe. Und leider habe ich in jüngster Zeit wieder verstärkt illegale Abfälle vorfinden müssen.“
Auf den bekannten Wanderparkplätzen in der nordlippischen Gemeinde sowie auch im Friedwald, den Homuth mit seinem Team betreut, registrierte er in den Wochen des Corona-bedingten Stillstands vermehrt Müll: „Da geht es uns wie anderen Waldbesitzern – seien es private oder kommunale – auch: Großabfälle werden achtlos entsorgt, um sich den Weg zur Deponie oder den Anruf beim Sperrmüll zu sparen. Diese ‚Ersparnis‘ aber geht auf Kosten der Natur und der Bürgerinnen und Bürger, die den Wald als Erholungsraum nutzen wollen.“ Im Friedwald Kalletal haben er und seine Kollegen jüngst mehrere Säcke Bauschutt aus dem Gebüsch geholt und zum Wanderparkplatz auf dem Kirchberg gebracht: „Dort wird er von der Gemeinde Kalletal abgeholt, denn diese ist in solchen Fällen für die Entsorgung zuständig.“ Die Müllmenge hat Homuth erschreckt: „Das hat locker einen PKWAnhänger gefüllt.“
Sehr verärgert hat ihn außerdem der Diebstahl von Bewässerungssäcken im Friedwald Kalletal. „Wir haben aufgrund des Sturms Friederike im Januar 2018 und den Dürresommern 2018 und 2019 einige Bäume im Friedwald verloren, die als Ruhestätten dienten.“ Homuth hat deshalb Neu- und Ersatzpflanzungen vorgenommen, junge Heisterpflanzen, die in trockenen Witterungsperioden zusätzlich Wasser benötigen, um überleben zu können.
„Dazu nutzen wir Bewässerungssäcke. Viele Bürger kennen sie sicher aus Städten, wo Grünpflegeteams sie nutzen, um Allee- und Parkbäume vor dem Vertrocknen zu bewahren.“ Sage und schreibe acht Bewässerungssäcke wurden im Friedwald Kalletal inzwischen entwendet. Förster Frank Homuth macht das fassungslos: „Ich kann das nicht nachvollziehen. Derjenige, der den Sack stiehlt, nimmt bewusst in Kauf, dass der junge Baum vertrocknet. Denn wir können nicht täglich kontrollieren, ob alle Bewässerungssäcke noch an Ort und Stelle sind, ihr Sinn und Zweck liegt ja gerade darin, dass man den jungen Baum so für ein paar Tage gut versorgt weiß.“
Das rücksichtlose Handeln – sei es durch illegale Müllentsorgung oder durch den Diebstahl von Bewässerungssäcken – verärgert Homuth zu Recht. Er bittet die Lipperinnen und Lipper um Mithilfe: „Wer uns Hinweise zu den Verursachern geben kann, soll sich bitte bei mir melden.“
Bild- und Textquelle: Landesverband Lippe