Schenkung an die Kunstsammlung der Lippischen Kulturagentur
Lemgo. Wie lässt sich der Wert von Kunst definieren? Was macht einen Künstler zu einem erfolgreichen Künstler? Solche Fragen stellt sich Philipp Valenta (* 1987), Meisterschüler von Prof. Thomas Rentmeister, HBK Braunschweig, derzeit ansässig in Hildesheim.
Eine mögliche Antwort darauf gibt er mit seinem grafischen Projekt „Being a successful artist“, das er seit 2016 durchführt. Der Erfolg eines Künstlers misst sich einerseits natürlich an dessen Marktwert, an der Anzahl von verkauften Arbeiten. Aber es gibt auch noch einen anderen Erfolgsindikator: die Menge von Arbeiten in öffentlichen Sammlungen und Museen. Neben Ankäufen von Museen kommen solche Arbeiten von Künstlern oftmals als Schenkungen in die entsprechenden Sammlungen, beispielsweise nach einer erfolgten Ausstellung. Und genau an diesem Punkt setzt Valenta mit seinem Projekt an. Er bietet bedeutenden Sammlungen ein Werk an – ausschließlich als Schenkung. Das Motiv ist immer gleich: ein vollkommen weißes Blatt, an einer Ecke mit einem roten Punkt versehen – dem Zeichen für einen erfolgten Verkauf eines Kunstwerks. Einzig die Maße der Kunstwerke variieren und richten sich nach den Wünschen des beschenkten Museums.
Mit dem Motiv des roten Punktes spielt Valenta bewusst mit den Strategien des Kunstmarktes, nähert sich aber auch der Frage, welche Bedeutung Verkäufe und Sammlungen als Faktoren für die Einschätzung des „Wertes“ eines Künstlers haben.
Auch in der Kunstsammlung der Kulturagentur des Landesverbandes Lippe befindet sich nun eine solche Arbeit mit den Maßen 60 x 80 cm. Philipp Valenta überreichte sie persönlich der Landesverbandsvorsteherin Anke Peithmann und der stellvertretenden Direktorin der Kulturagentur, Dr. Mayarí Granados. „Ich freue mich, ein solch politisches Werk in der Sammlung der Kulturagentur zu wissen“ so Anke Peithmann, die sich begeistert vom konzeptuellen Ansatz des Künstlers Philipp Valenta zeigte, der auch viele Themen aus dem Bereich der Finanzwirtschaft in seinen Kunstwerken kritisch hinterfragt.
Ziel des Projekts „Being a successful artist“ ist es, in einigen Jahren alle Arbeiten aus den öffentlichen Sammlungen zurück zu leihen und in einer großen Ausstellung temporär zu versammeln. Der Gehalt einer solchen Ausstellung würde sich nicht am Bildinhalt bemessen, der ja immer gleich ist, sondern an der Provenienz der versammelten Werke.
Bild- und Textquelle: Landesverband Lippe