Erfolge und kleine Hürden bei der Einführung
Lügde. Plastikmüll ist nicht gut für die Umwelt! – Diese Erkenntnis ist mittlerweile den meisten Endverbrauchern bewusst und auch die ersten Kampagnen zeigen Ihre Wirkung. So ist der Verbrauch an Plastiktüten in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.
Aber Plastik ist nicht automatisch schlecht. Problematisch ist Plastik dann, wenn er nur einmalig zum Einsatz kommt, zum Beispiel bei Verpackungen. Verwendet man Plastikprodukte mehrfach, so sprechen viele Aspekte für dieses Material. Im Fall der Fair-Cups, einem Mehrwegsystem für Coffee to go -Becher, sorgt die Herstellung aus Plastik dafür, dass der Becher lebensmittelecht und spülmaschinenfest ist. Und die wichtigste Eigenschaft – er ist bis zu 500 x wiederverwendbar. Und diese letzte Tatsche macht ihn gegenüber der Einweg-Alternative aus Pappe so ökologisch und nachhaltig.
Die Stadt Lügde, seit rund einem Jahr Fairtrade-Stadt, hat sich daher vor rund einem halben Jahr dazu entschlossen den Fair-Cup in Lügde einzuführen. Müllreduzierung und ein Beitrag zum Umweltschutz waren die Hauptbeweggründe für die Initiatoren und Projektpartner. Das Café Tender, das Café Ankerplatz, die Tankstelle Hubert Thiele und die Mesa der Johannes-Gigas-Schule sind bereits Partner und haben den praktischen Becher bereits im Angebot. Weitere Betriebe und Partnerkommunen sollen folgen
Das System des Cups ist ganz einfach: Wenn sich ein Gast für einen Mehrwegbecher entscheidet, hat er keine Mehrkosten dadurch. Er zahlt lediglich 1,50 € Pfand für den Becher plus Deckel. Den benutzten Becher kann der Kunde dann überall mit hinnehmen und ihn bei einem der teilnehmenden Betriebe wieder abgeben – egal ob dreckig oder sauber. Anschließend bekommt er die 1,50 € Pfand zurück. So ist die Theorie. Doch wie wird der Becher von den Kunden angenommen und lässt sich schon ein Erfolg feststellen?
Ja, der Becher und das dahinterstehende Konzept sind mittlerweile recht bekannt und immer mehr Kunden greifen auf die Mehrweg-Alternative zurück. Ein Erfolg, der die Initiatoren sehr freut und der sich in der Region schon rumgesprochen hat. Weitere Städte planen ebenfalls die Einführung des Bechers. Leider kommt auch ein kleines ABER dazu. Denn die bunten Becher gefallen offenbar dem ein oder anderen Kunden so gut, dass der Becher eher Zuhause im Küchenschrank landet, als wieder zurück in den teilnehmenden Betrieben. Andere Kunden sammeln Zuhause größere Mengen der Becher und bringen diese nur selten zurück. Das führt für die teilnehmenden Betriebe so langsam zu Engpässen und verfehlt den Zweck der Becher.
Damit das System langfristig Früchte trägt, bitte Lügde Marketing e.V. darum, dass die Nutzer des Fair-Cups die Becher wieder regelmäßig in Umlauf bringen. Ist diese kleine Hürde genommen, dann steht dem Erfolg der Becher nichts mehr im Weg.
Bild- und Textquelle_ Lügde Marketing e.V.