Das Kinderorchester Nordrhein-Westfalen gastiert:
„Jojo und die Musikmaschine“
Bad Salzuflen. Eine musikalische Geschichte für eine Schauspielerin und Orchester wird am Sonntag, 7. Mai, um 16 Uhr in der Konzerthalle im Kurpark geboten: Das Kinderorchester Nordrhein-Westfalen bringt unter der Leitung von Achim Fiedler und mit der Schauspielerein Mareike Marx „Jojo und die Musikmaschine“ von Philipp Matthias Kaufmann zur Aufführung. Der Reiz des Werkes besteht in der Vielschichtigkeit der musikalischen Aufgaben: Es gibt eigenständige Sätze, untermalende Musik und Klangeffekte, die genau platziert werden müssen. Außerdem lernen die jungen Musikerinnen und Musiker Auszüge aus großen sinfonischen Werken kennen, mit denen in einigen Passagen des Stückes recht frei umgegangen wird. Karten im Vorverkauf zu zwölf Euro (Kinder und Schüler acht Euro) gibt es an der Theaterkasse der Kurverwaltung, Telefon 05222/952-909, und bei der Bürgerberatung im Rathaus an der Rudolph-Brandes-Allee.
Jojo hat zwei neue Schüler aus dem fernen Ausland in die Schulklasse bekommen. Da die beiden möglichst viel über ihre neue Heimat erfahren wollen, soll jeder etwas mitbringen, das ihr oder ihm wichtig ist und das die beiden Neuen kennen lernen sollten. Für Jojo ist die Sache klar: sie liebt klassische Musik und will unbedingt ihre Lieblingsstücke präsentieren. Mithilfe einer Musikmaschine will Jojo ihren „Super-Duper-Jojo-Lieblings-Hit“ zusammenstellen, in dem alles vorkommen soll, was sie mag. Die Idee ist sehr schön, aber die Umsetzung hat es in sich. Zum einen führt die Maschine bisweilen ein überraschendes Eigenleben, zum anderen ist es „verfuchst“ schwierig, aus verschiedenen Musikzitaten von Schumann bis Mussorgsky und einer eigenen Idee ein einigermaßen verständliches Stück zu komponieren…
Bei „Jojo und die Musikmaschine“ übernimmt das sinfonische Orchester hauptsächlich den Part der Musikmaschine. Die Darstellerin der Jojo führt spielerisch durch die Geschichte, wobei das Grundthema „Was ist Heimat/Herkunft und worüber identifizieren wir uns damit?“ einen Bezug zu aktuellen Debatten herstellt. Der erhobene Zeigefinger bleibt dabei aber schön unten, denn schließlich geht es vor allem um die Musik.
Das 2006 gegründete Kinderorchester Nordrhein-Westfalen widmet sich ausdrücklich der Förderung sehr junger, begabter Musikerinnen und Musiker zwischen zehn und 14 Jahren, die Freude am gemeinsamen Musizieren haben und sich weit über den Instrumentalunterricht hinaus engagieren wollen. Ziel der intensiven Orchesterarbeit ist die Stärkung und Festigung der musikalischen, sozialen und persönlichen Kompetenzen seiner jungen Mitglieder. Mit hoher Motivation und viel Begeisterung für die Musik treffen sie regelmäßig zu Arbeitsphasen zusammen und erarbeiten an Wochenenden und während der Ferien sinfonische Literatur im Original oder als Bearbeitung. Die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit und der hohe Einsatzwille der jungen Orchestermitglieder begeistern das Publikum immer wieder aufs Neue.
Achim Fiedler ist ein Dirigent mit großer stilistischer Bandbreite. Neben zahlreichen Ur- und Erstaufführungen gilt sein Interesse Repertoire-Entdeckungen aus Romantik und klassischer Moderne bis hin zur Wiederaufführung und Ersteinspielung barocker und klassischer Werke. Achim Fiedler studierte Violine und Dirigieren und war nach Wettbewerbserfolgen Leiter der „Festival Strings Lucerne“ und Chefdirigent des Folkwang Kammerorchester. Gastverpflichtungen führten ihn bisher zu mehr als 40 Orchestern im In- und Ausland. Pädagogische Arbeit mit Jugendlichen, Studierenden und Erwachsenen bildet einen wichtigen Schwerpunkt seiner Arbeit. Achim Fiedler war Leiter der Dirigentenausbildung an der Musikhochschule Luzern von 2004 bis 2008 und leitet Seminare, Proben und Konzerte an Musikhochschulen im In- und Ausland.
Mareike Marx ist eine Schauspielerin aus Köln. Sie war in und um Köln auf vielen freien Bühnen zu sehen und spielte 2011 in der Philharmonie Köln „Mareike spinnt – eine musikalische Geschichte für zwei Schauspieler, singende Kinder und Orchester“ von Philipp Matthias Kaufmann. Im selben Jahr eröffnete sie ihr eigenes kleines Theater, das „metropol“-Theater in der Südstadt.
Bild- und Textquelle: Stadt Bad Salzuflen