Kalletal: Lange musste der Vorsitzende der SPD AG 60 Plus darauf warten. Seit 2011 versuchte August-Friedrich Schlüter mehrmals einen Besichtigungstermin bei der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ in Augustdorf zu bekommen.
Doch Kampftruppeneinsätze, Ausbildungs- und Übungsvorhaben sowie die regelmäßige Teilnahme der Brigade an Einsätzen der Bundeswehr in nahezu allen Krisengebieten dieser Welt, machte dies bislang unmöglich. Jetzt erst, Mitte Januar diesen Jahres, hat es dann endlich doch geklappt. Dass das Interesse an dem Besuch riesig war, konnte man allein schon der Tatsache entnehmen, dass die Fahrt binnen weniger Tage ausgebucht war. Und so konnte der Presseoffizier der Brigade, Hauptmann Martin Waltemathe, am 18.1. fünfzig „SPD-Oldies“ und Gäste zu einer ganztägigen Besichtigungs- und Informationsveranstaltung begrüßen. Mit dem Bus, um das weitläufige Areal der General-Feldmarschall-Rommel-Kaserne näher kennenzulernen, fuhr die Gruppe markante Punkte der Kaserne an. Erinnerungen wurden bei denen wach, die selbst in den 60-er oder 70-er Jahren in Augustdorf gedient hatten, als man an der legendären Südwache mit ihren Arrestzellen, dem „Cafe Viereck“ hielt. Danach wurde den Besuchern in den Räumlichkeiten der „Gemeinsamen Heimgesellschaft“ die neue Struktur der Brigade, ihre Aufgaben, Ziele und aktuellen Einsatzgebiete präsentiert.
Zu Hochzeiten waren mehr als 4.000 Soldatinnen und Soldaten der Panzerbrigade 21 „Lipperland“ in Augustdorf stationiert.
Aktuell absolvieren dort ca. 2.500 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst, denn nach der letzten Heeresstrukturreform wurden das Panzerartilleriebataillon 215 sowie die Panzerpionierkompanie 200 und die Aufklärungskompanie 210 außer Dienst gestellt. Rund 1300 Dienstposten entfielen somit.
Nach dem anschließenden Mittagessen, die Gruppe hatte sich mehrheitlich für die Truppenverpflegung in der Mannschaftkantine entschieden, folgte der zweite Teil der Besichtigung im Simulatorenzentrum des Standortes. In drei Gruppen präsentierte man den Besuchern die simulatorgestützte Ausbildung unterschiedlicher Panzersysteme der Panzergrenadiertruppe am Schützenpanzer „Marder“, der im Jahr 2018 – auch in Augustdorf – durch die Einführung des Schützenpanzer „Puma“aus der Nutzung genommen wird.
Ebenfalls vorgestellt wurde das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug, kurz GTK Boxer, der modernste Radpanzer der Bundeswehr. Die Besonderheit des GTK Boxer ist der Aufbau aus einem achträdrigen Fahrmodul, auf das ein austauschbares Missionsmodul aufgesetzt wird. Der Boxer kann somit für unterschiedliche Aufgaben wie Transport-, Sanitäts- oder geschütztes Transportfahrzeug für Infanteriekräfte ausgerüstet werden.
Zum Schluss durften dann noch Freiwillige in einem Simulator eines Leopard1 Platz nehmen, um diesen Kampfpanzer durch das Gelände eines Truppenübungsplatzes zu manövrieren.
Am Ende eines langen Tages waren sich Teilnehmer einig, dass diese informative Veranstaltung sicherlich dazu beigetragen hat, zukünftig mehr Verständnis für die Aufgaben und gefährlichen Auslandseinsätze der Streitkräfte aufzubringen.
Bild- und Textquelle: AG 60 Plus