CDU Bad Salzuflen besichtigt die neue Rettungswache und den DRK-Blutspendedienst an der Heldmanstraße
Bad Salzuflen. Die CDU Bad Salzuflen für Sie vor Ort – unter diesem Motto besuchte der CDU-Stadtverband Bad Salzuflen jetzt die neu eröffnete Rettungswache an der Heldmanstraße und das benachbarte Zentrum für Transfusionsmedizin mit dem DRK-Blutspendedienst. Die Teilnehmer waren beeindruckt von der geballten technischen und medizinischen Kompetenz, die der Standort des ehemaligen Schötmarschen Krankenhauses, das 1999 geschlossen wurde, heute bietet.
„Hier ist ein medizinisches Zentrum entstanden, wie es nur selten bundesweit zu finden ist“, fasst Heike Görder, Salzuflens CDU-Stadtverbandsvorsitzende und Landtagskandidatin die Besichtigung der beiden Einrichtungen zusammen. Dr. med. Wolfgang Engel, Leiter des Zentrums für Transfusionsmedizin, der die Besucher fachkundig durch das 2006 errichtete Haus und den DRK-Blutspendedienst OWL führte, geht in seinem Abschluss-Statement sogar noch einen Schritt weiter: „Hier ist ein Lebensrettungs-Zentrum entstanden“.
Modernste Technik, intensive medizinische Versorgung und der Faktor Schnelligkeit – damit kann das „Lebensrettungs-Zentrum“ punkten. Nach dem Rundgang durch die kürzlich eingeweihte neue Rettungswache unter der Leitung von Ralf Brinkmann und dem Live-Erlebnis eines Einsatzes ist für CDU Salzuflen-Chefin Heike Görder klar: „Es war richtig, dass wir uns für diesen Standort entschieden haben. Die Rettungswagen sind von hier aus schneller vor Ort als wenn sie von der B 239 aus starten müssten“.
„Nebenan wird gerettet und wir kümmern uns dann um die Medizin hinter den Kulissen, die aber lebenswichtig ist“, erklärte im Anschluss Dr. med. Wolfgang Engel (63) beim Rundgang durch das der Rettungswache direkt gegenüber liegende Zentrum für Transfusionsmedizin. Der Internist und Transfusionsmediziner, gebürtig aus Siegen kam nach seinem Studium in Köln und Kiel und ärztlichen Tätigkeiten in Hamburg, Oldenburg und am Klinikum Lemgo im Jahr 2003 als Ärztlicher Geschäftsführer in das seinerzeit noch im Sophienhaus angesiedelte Zentrum. Engel brachte sogleich ein Verfahren mit, das er als „Highlight“ für die Behandlung von Krebspatienten bezeichnet: die Blutstammzellenentnahme.
„An diesen speziellen Spenderplätzen werden im Vorfeld einer hochdosierten Chemotherapie, die bei speziellen Krebsarten wie Lymphdrüsenkrebs angewendet wird, dann aber auch das gesamte Blut eines Menschen zerstört, dem Patienten die Blutstammzellen entnommen und in Flüssigstickstoff tiefgefroren“, erklärt Engel und deutet auf einen Behandlungsstuhl im Entnahmezentrum, der direkt an eine hochtechnisch anmutende Maschine angeschlossen ist. Fünf Stunden dauere die Entnahme der Stammzellen, die Engel als „die Saatkörner des Blutes“ bezeichnet. Im kritischen Stadium der Chemotherapie würden diese Stammzellen dem Patienten wieder retransplantiert. „Die finden dann von allein den Weg dorthin, wo sie neues Blut produzieren“, so Engel.
Voll spürbarer Begeisterung für die technischen Möglichkeiten und die hochmoderne Ausstattung des Zentrums begleitet der Mediziner die CDU-Mitglieder durch die „Blutbank“, die nur umgangssprachlich so genannt wird, denn Blut in seiner gesamten Zusammensetzung gibt es vor Ort nicht – statt dessen lagert der „Lebenssaft“ in seine Einzelteile zerlegt in speziellen Kühl- oder Gefrierschränken. „Und dies hier ist auch etwas ganz Besonderes: die Blutplättchen-Lagerung“, berichtet Engel während er aus einem sich dauerhaft bewegenden Regal einen Beutel mit einer gelblichen Flüssigkeit entnimmt. Er enthält Blutplättchen, lebende Zellen, die hochkompliziert zu lagern sind. „Allein einer dieser Beutel, die die entstehenden CO2-Gase einseitig durchlässt, kostet etwa 200 Euro“, lässt Engel die erstaunten Zuhörer wissen.
Beim Abschlussbesuch in der Telefonzentrale der Einrichtung, in der Bettina Krieger, gelernte Apothekenhelferin an diesem Tag die Nachtschicht besetzt und für die Dauerbereitschaft sorgt, wird deutlich, wie wichtig das „Lebensrettungs-Zentrum“ nicht nur für die Region Lippe ist. „Morgens zwischen 7 und 9 Uhr ist hier ‚Rush-Hour‘. Dann fordern die von uns betreuten Krankenhäuser und Praxen die benötigten Blutkonserven an. Ausgeliefert wird in fünf Touren zum Sauerland bis Paderborn, Gütersloh, Höxter, Bielefeld und natürlich in ganz Lippe“, so Krieger.
„Wir haben bei unserem Besuch einen deutlichen Eindruck vom hohen Standard der medizinischen Versorgung in Lippe und dem einsatzstarken Rettungswesen erhalten dürfen. Man kann, denke ich, mit Fug und Recht sagen, dass die Region Ostwestfalen-Lippe mit diesem ‚Lebensrettungszentrum‘ in Bad Salzuflen auf Weltniveau rangiert“, zog CDU Lippe-Vorsitzende Kerstin Vieregge ein Fazit des Ortstermins.
Bild- und Textquelle: CDU Kreisverband Lippe