Sinfoniekonzert der Nordwestdeutschen Philharmonie
„Maestros von morgen“
Bad Salzuflen. „Drei auf einen Streich“: Gleich drei hochbegabte Dirigenten sind im zweiten Sinfoniekonzert der städtischen Reihe mit der Nordwestdeutschen Philharmonie am Samstag, 29. Oktober, um 19.30 Uhr in der Konzerthalle im Kurpark von Bad Salzuflen zu erleben, wenn dort das Abschlusskonzert des Dirigentenforums „Maestros von morgen“ des Deutschen Musikrates veranstaltet wird: Felix Bender leitet „Vorspiel und Liebestod“ aus „Tristan und Isolde“ von Richard Wagner, Sergey Simakow „Don Juan“ opus 20 von Richard Strauss und Vladimir Yaskorski die Sinfonie Nummer neun in Es-Dur opus 70 von Dmitri Schostakowitsch. Die Bad Salzufler Musikfreundinnen und –freunde dürfen sich also doppelt freuen: einerseits die ausgewählten Meisterwerke zu hören, andererseits junge Dirigenten zu erleben, die auch heute schon meisterlich aufspielen werden. Karten im Vorverkauf zu 16 bis 31 Euro gibt es an der Theaterkasse der Kurverwaltung, Telefon 05222/952-909, und bei der Bürgerberatung im Rathaus an der Rudolph-Brandes-Allee.
Mit den Klängen aus „Tristan und Isolde“, die auch als „Oper der Ekstasen“ bezeichnet wurde, wird Musik zu hören sein, die als hoch emotional empfunden wird. Wagners Neuerungen wirkten bis in die letzte Phase der romantischen Musik im 20. Jahrhundert. „Don Juan“ des erst 24jährigen Richard Strauss legte den Grundstein für dessen späteren Ruhm als überragender Vertreter der Spätromantik. Und die „Neunte“ von Schostakowitsch gilt als Provokation des Stalinismus, der die Ächtung des Komponisten durch die Kulturpolitik der Sowjetunion folgte und zu einer langen Pause im kompositorischen Schaffen des Meisters führte.
Felix Bender (Jahrgang 1986) ist aktuell bereits kommissarischer Generalmusikdirektor am Theater Chemnitz, wo er seit der Spielzeit 2013/14 als Erster Kapellmeister tätig war. Zuvor war er am Deutschen Nationaltheater und Staatskapelle Weimar engagiert. Von 2006 bis 2011 studierte Felix Bender Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar bei den Professoren Gunter Kahlert, Nicolás Pasquet und Anthony Bramall. Assistenzen bei Herbert Blomstedt und Heribert Beissel ergänzten sein Studium. Felix Bender wurde 2011 in die Förderung des Dirigentenforums aufgenommen.
Sergey Simakov (Jahrgang 1985) studierte Dirigieren am Kasaner Konservatorium (Russland) bei Professor Fuat Mansurov sowie an der Hochschule für Musik Freiburg bei den Professoren Scott Sandmeier, Massimiliano Matesic und Lutz Köhler. Als „Conductor-in-Progress“ assistierte er in der Spielzeit 2012/13 dem Chefdirigenten Daniel Raiskin beim Staatsorchester Rheinische Philharmonie in Koblenz und leitete eigene Konzerte. 2015 wurde er beim „International Conducting Competition Jeunesses Musicales Bucharest“ mit dem Ersten Preis ausgezeichnet. Er ist Gründer und Künstlerischer Leiter des Giraud Ensembles Zürich. Seit 2012 ist Sergey Simakov Stipendiat im Dirigentenforum.
Vladimir Yaskorski (Jahrgang 1984) studierte Dirigieren an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar bei den Professoren Anthony Bramall und Gunter Kahlert. Zuvor absolvierte er am Staatlichen Konservatorium Jerewan (Armenien) und an der Musikhochschule Lübeck ein Violinstudium. Er war Musikalischer Leiter der Jungen Marburger Philharmonie, leitete das Collegium Musicum Weimar und dirigiert regelmäßig die Neue Philharmonie Hamburg. Von 2012 bis 2013 hatte er an der Musikhochschule Lübeck einen Lehrauftrag für Orchesterleitung. 2014 wurde er mit dem Ernst-von-Schuch-Preis ausgezeichnet. Vladimir Yaskorski ist seit 2012 Stipendiat im Dirigentenforum.
Das Dirigentenforum ist das Förderpro-gramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen Spitzennachwuchs in Deutschland, das in den Sparten Orchesterdirigieren und Chordirigieren durch Meisterkurse junge Talente fördert und für die künstlerische Begegnung der jungen Dirigentengeneration mit national wie international renommierten Dirigentenpersönlichkeiten steht. Die Stipendiaten des Dirigentenforums durchlaufen ein umfangreiches Arbeitsprogramm mit Berufsorchestern und Chören.
Die Förderung des Dirigentenforums endet mit dem Abschlusskonzert. Dabei haben die jungen Dirigenten die Möglichkeit, sich zum Ende ihrer Fördererzeit in einem Konzert zu präsentieren. Eine Jury bewertet in den Endproben und im Konzert die Arbeit der jungen Dirigenten und nominiert schließlich einen der Kandidaten für die Teilnahme am Deutschen Dirigentenpreis. Die Jury des Abschlusskonzertes Dirigentenforum 2016 setzt sich zusammen aus Marcus Bosch (Vorsitz, Generalmusikdirektor am Staatstheater Nürnberg), Siegwald Bütow (Manager und Produzent des Sinfonieorchesters des Westdeutschen Rundfunks), Evan Christ (Generalmusikdirektor am Staatstheater Cottbus), Professor Johannes Schlaefli (Professor für Orchesterdirigieren an der Zürcher Hochschule der Künste) und Professor André Sebald (Flötist im Gürzenich-Orchester Köln).
Der Deutsche Musikrat repräsentiert die Interessen von beinahe acht Millionen musizierender Menschen und ist der weltweit größte Dachverband der Musik. Er wirkt mit mehr als 100 Mitgliedsverbänden und -institutionen als Ratgeber und Kompetenzzentrum für Politik und Gesellschaft. Er wird finanziert aus Zuwendungen des Bundes, der Länder, einzelner Kommunen, Stiftungen, privater Sponsoren und Mäzene und ist Mitglied in der Deutschen UNESCO-Kommission sowie im Europäischen und Internationalen Musikrat.
Bild- und Textquelle: Stadt Bad Salzuflen