An der jährlich ausgetragenen Pokalmeisterschaft des SV Barntrup 1976 nahmen in diesem Jahr in der neuen Spielstätte des SVB, im Barntruper „Neuen Haus“, sieben engagierte Spieler des Schachvereins teil.
Durch Freilosglück qualifizierte sich Lucas Gratz schon bei der Auslosung fürs Halbfinale.
In der ersten Viertelfinalpartie zweier Jugendspieler erarbeitete sich Cang Lu gegen Fabian Lutz nach und nach Vorteile und konnte die Partie schließlich für sich entscheiden.
In der zweiten Partie sorgte der Jugendspieler Lennart Schünemann gegen den Routinier Martin Rischmüller für eine faustdicke Überraschung. Zunächst stellte Lennart frühzeitig eine Figur ein, um sich dann bei einer Unaufmerksamkeit seines Kontrahenten durch einen taktischen Einschlag die Qualität zu sichern. Diesen Vorteil in Kombination mit einem bereits vorhandenen Mehrbauern gab er bis zum gewonnenen Endspiel nicht mehr aus der Hand und warf damit einen Favoriten aus dem Turnier.
Frühzeitig und zwangsläufig würde in der dritten Viertelfinalpartie zwischen Volker Dittert und Karsten Trachte ein weiterer Mitfavorit um den Titel das Turnier verlassen müssen. Der Jugendwart und Titelverteidiger Volker Dittert wählte gegen den Vereinsvorsitzenden Karsten Trachte seine Lieblingsvariante. Doch der Vereinsvorsitzende hatte sich entsprechend vorbereitet und so kam es zu einem spannenden Schlagabtausch, mit einem kleinen Stellungsvorteil im Mittelspiel für den Vorsitzenden. Doch ein falsch eingeschätzter Turmabtausch brachte den Jugendwart wieder in Vorteil. Diesen Vorteil ließ sich Volker Dittert zum Ende der Partie gegen den in Zeitnot blitzenden Karsten Trachte nicht mehr nehmen und zog als vierter Spieler ins Halbfinale.
Nach Remis in beiden Halbfinalpartien und nachdem jeder Halbfinalist eine Partie im Schnellschach gewonnen hatte (bei jeweils einer Partie mit den weißen und schwarzen Figuren), musste die Entscheidung in zwei Blitzpartien fallen.
Im ersten Halbfinal-Blitz der beiden Jugendspieler setzte sich Lennart Schünemann gegen Lucas Gratz durch. Der hatte nach der ersten verlorenen Partie bei der zweiten den Ausgleich schon „auf dem Fuß“, allerdings verflachte die zweite Partie dann doch zum Remis.
Im zweiten Halbfinal-Blitz konnte Cang Lu gegen Volker Dittert auf Augenhöhe mithalten. So musste der Pokalfinalist über eine „Armageddon-Partie“ (Entscheidungsendkampf) ermittelt werden, und da setzte sich der letztjährige Pokalsieger mit seiner Routine durch: Volker Dittert gewann frühzeitig einen Bauern und somit die Initiative. Lennart Schünemann verteidigte sich tapfer und versuchte ein Gegenspiel zu organisieren, übersah dabei aber eine zweizügige Mattkombination. Somit verteidigte Volker Dittert seine „Pokalkrone“ und gewann sie nach 2014 und 2003 nun zum dritten Mal.
Bild- und Textquelle: SV Barntrup