Barntrup. Einen Rundumblick über aktuelle politische Themen sowie die Ehrung verdienter Mitglieder standen bei der Mitgliederversammlung der CDU Barntrup auf dem Programm. Stadtverbandsvorsitzender Jobst-Dieter Rodewald-Tölle konnte die rund fünfzig Besucher außerdem zu einem interessanten Vortrag zum Thema „Zuhause sicher“ mit jeweils einem Referenten der Detmolder Kripo und der Verbraucherzentrale begrüßen.
Im Focus der Ratsarbeit stehen in Barntrup, so informierte Rodewald-Tölle, derzeit mehrere Großprojekte. So laufen derzeit die Ausschreibungen für den Umbau der ehemaligen Hauptschule in ein Bürgerzentrum. Gleichzeitig steht als freiwillige Leistung der Stadt Barntrup das Freibad Alverdissen auf der „Streichliste“. Rodelwald-Tölle: „Wir benötigen ein tragfähiges Modell, um zukünftig zwei Freibäder erhalten zu können. Hier ist in Alverdissen ein massives Engagement des Fördervereins gefragt“.
Vor dem Hintergrund des genehmigten Kunstrasenplatzes für den RSV Barntrup, den die CDU-Ratsmitglieder seinerzeit angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt ablehnten, hat die CDU-Fraktion eine Ratseingabe gemacht, nach der eine Prioritätenliste erstellt werden soll für Investitionen in städtische Immobilien, die von Vereinen genutzt werden. „Maßgabe muss sein, dass zwei Drittel der Investitionssumme aus Eigenmitteln des Vereins vorhanden sind bevor die Stadt das restliche Drittel beisteuert“, erklärte Rodewald-Tölle die CDU-Forderung.
Gleichzeitig seien derzeit mehrere Investitionen in die städtische und dörfliche Infrastruktur geplant. So soll im Ortsteil Sonneborn ein seit Jahren leer stehender, in der Bausubstanz stark beeinträchtigter ehemaliger Laden erworben und abgerissen sowie die Fläche renaturiert werden. Im Barntruper Bahnhofsbereich seien ein Wohnheim für Dauer- und Tagespflege sowie der Bau von Penthouse-Wohnungen mit optional angeschlossener Betreuung geplant. Derzeit ist hier ein Einrichtungshaus ansässig. Die Unterbringung von Flüchtlingen konnte, so Rodewald-Tölle, bislang „geräuschlos und geordneten Verhältnissen“ überwiegend in privatem Wohnraum erfolgen. „Dieses Jahr konnten wir das noch schaffen“, so der CDU Barntrup-Chef. Wöchentlich kämen jedoch zehn neue Asylbewerber hinzu, die derzeit aus 28 unterschiedlichen Staaten stammten.
Eine kontroverse Diskussion auch innerhalb der Parteimitglieder entfachte sich an diesem Abend am Thema „Umgehungsstraße“. Die „B 66 neu“, deren Ausbau seit Jahrzehnten geplant ist, soll nunmehr gebaut werden, jedoch ohne das Teilstück im Bereich Selbeck, das aus Sicht zahlreicher Barntruper zwingend zum Straßenneubau dazugehört. Gerd Höltke erklärte: „Solange der zweite Teil nicht gebaut wird, kann für den ersten Streckenabschnitt kein grünes Licht erfolgen. Das wäre ein Schildbürgerstreich“. Schlossherrin Isi von Kerßenbrock-Krosigk äußerte sich gänzlich ablehnend zur Umgehungsstraße: „Mit dem Bau dieser Straße, den dazu gehörigen Brückenkonstruktionen und dem Flächenfrass wird Barntrup verarmen“.“ Das Ganze ist eine fürchterliche Idee“, führte sie fort und zog als Vergleich den umstrittenen Bahnhofsbau „Stuttgart 21“ heran. Zur B 66 neu, bei der im ersten Schritt bis Ende 2016 die Brückenfundamente gebaut werden sollen, erklärte Rodewald-Tölle: „Der Beschluss wurde vor vier Jahren gefasst. Dieser Zug rollt“. Gleichwohl sei die Streichung des zweiten Teilstücks um Selbeck „nicht akzeptabel“, so Rodewald-Tölle weiter.
Im Anschluss an die Diskussion erfolgte die Ehrung langjähriger Parteimitglieder mit der zufriedenen Feststellung des Vorsitzenden, dass dank Vorstandsmitglied Bernd Sölter und seiner aktiven Neumitgliederwerbung die Barntruper CDU-Mitgliederorganisationsdichte auf Platz Eins in Lippe stehe. Die CDU-Kreisvorsitzende Kerstin Vieregge bedankte sich bei den langjährigen Mitgliedern: „Sie haben über Jahrzehnte der CDU die Treue gehalten, sich im Lokalen eingesetzt, dafür oftmals ihre Freizeit geopfert. Das ist nicht selbstverständlich. Ganz herzlichen Dank dafür“. Geehrt wurden an diesem Abend sechzehn langjährige Mitglieder davon die folgenden in Anwesenheit: Rolf Giebel, Wolfgang Hagemeier und Gustav Matthies (für jeweils für 40 Jahre) sowie Gunhild Schirmag und Mefenda „Fenna“ Solle (für jeweils 35 Jahre).
Bild- und Textquelle: CDU Kreisverband Lippe