Zusätzliche Unterbringung von Flüchtlingen durch die Stadt Detmold

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Detmold. Auf erneut großes Interesse der Nachbarschaft traf die Einladung der Stadt Detmold zur 4.Informationsveranstaltung über die Rahmenbedingungen der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Flüchtlinge in der Adenauerstraße und Wolfgang-Hirth-Straße. Neben der Erweiterung der Aufnahmekapazität der ZUE um zwei weitere Wohnblöcke stand die Unterbringung von Flüchtlingen durch die Stadt Detmold in der Immelmannstraße/Christaweg, sowie die Einrichtung einer Clearingstelle für 10 unbegleitete minderjährige Asylsuchende durch den Kreis Lippe im Mittelpunkt des Abends.

In der zweistündigen Veranstaltung standen Bürgermeister Rainer Heller, Tabea Beer vom Betreiber Arbeiter-Samariter-Bund (Regionalverband OWL), Fachleute der Stadt Detmold, ein Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg und drei Vertreter der Jugendträgerkooperation der zukünftigen Clearingstelle für die Fragen der Anwohnerinnen und Anwohner zur Verfügung. Bürgermeister Heller wies in seiner Begrüßung auf die aktuelle Entwicklung der Flüchtlingszahlen hin, die für Deutschland und damit auch Nordrhein-Westfalen in den letzten Wochen immer wieder nach oben korrigiert werden mussten. In diesem Zusammenhang stoppte die Bundesimmobilienanstalt (BIMA) im September die Vertragsverhandlungen über den Verkauf der ehemaligen Britensiedlungen an die Stadt Detmold und stellte die Gebäude dem Land zur weiteren Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Durch den Bezug von zwei weiteren Wohnblöcken verfügt die ZUE jetzt über Räumlichkeiten im Normalfall für ca. 650 und in Notfällen bis maximal 750 Menschen. „Wir haben mit dem ASB den besten Betreiber bekommen, der wünschenswert war“, dankte Heller bei dieser Gelegenheit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ASB, sowie den rund 90 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die für eine eigene Detmolder Willkommenskultur sorgen. Tabea Beer, Leiterin der Unterkunft lud alle Nachbarn in das ehrenamtlich betriebene „Café Welcome“ ein, um sich vor Ort einen persönlichen Eindruck zu verschaffen und die Gäste der ZUE kennenzulernen.

Unterbringung von Flüchtlingen durch die Stadt Detmold

An der Immelmannstraße /Christaweg werden ab sofort bis zu 80-90 Flüchtlinge durch die Stadt Detmold in 14 Wohnobjekten untergebracht. „Wir rechnen im Monat mit rund 120 Menschen, die zu uns nach Detmold kommen und, anders als in der ZUE, längerfristig bei uns bleiben“, erläutert Ilona Oesterhaus, Fachbereichsleiterin für Jugend, Schule, Soziales und Sport den Handlungsdruck der Stadt Detmold. „Dabei handelt es sich nicht um Großunterkünfte, maximal 7 Personen leben in den einzelnen Wohnungen. Die Belegung wird sorgfältig abgewogen und bei Problemen finden sie Ansprechpartner in der Kontaktstelle für Asylbewerber bei der Stadt Detmold“, so Oesterhaus.

Clearingstelle des Kreises Lippe

Zum 1. Januar nimmt die Clearingstelle für unbegleitete, minderjährige Geflüchtete des Kreises Lippe in einem Haus der BIMA am Gerdaweg ihre Arbeit auf. Die drei Jugendhilfeträger SOS-Kinderdorf, St. Elisabeth-Stiftung und die Fürstin-Pauline-Stiftung werden gemeinsam diese Einrichtung betreuen, in der 10 Plätze zur Betreuung zur Verfügung stehen. Wie die Vertreter dieser Jugendhilfekooperation Anton Schuff, Reinhard zum Hebel und Dirk Pruin berichteten, gehen die Jugendlichen einem geregelten Alltag nach und werden rund um die Uhr betreut: „Es ist unser großes Anliegen, die Kinder gut zu versorgen. Mitte Dezember werden wir die Nachbarschaft einladen und Interessierten die Einrichtung vorstellen“.

Sorgen um die Stadtviertelentwicklung

Ein Großteil der Fragen in der anschließenden Diskussion drehte sich um die Zukunft des Stadtviertels. Für die zukünftige Entwicklung gilt es die Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben abzuwarten, der die Liegenschaften gehören. Für Bürgermeister Heller ist dabei entscheidend, dass die Stadt Detmold den Zugriff und damit Gestaltungsmöglichkeiten für das Areal behält: „Kein Immobilienfonds ohne regionalen Bezug soll hier zum Zuge kommen“, positioniert sich Heller ganz deutlich. Bürgermeister Heller warb abschließend erneut um die Solidarität der Detmolder Stadtgesellschaft: „Wir können diese besondere humanitäre Herausforderung und Verpflichtung annehmen, wenn wir weiter so gut zusammenarbeiten wie bisher!“

Bei Fragen rund um die ZUE in der Adenauerstraße können Sie sich Bürgerinnen und Bürger an Ute Ehren von der Stadt Detmold wenden. Telefon: 977-200, E-Mail: u.ehren@detmold.de. Wenn Interessierte sich ehrenamtlich rund um die Unterstützung von Geflüchteten engagieren wollen, so steht die Koordinatorin für ehrenamtliches Engagement, Ulrike Danesh, zur Verfügung. Telefon: 977-900; E-Mail: u.danesh@detmold.de. Mehr Informationen zu Flüchtlingen in Detmold findet man auch unter http://www.stadtdetmold.de/fluechtlinge.html.

Bild- und Textquelle: Stadt Detmold